FRANKREICH (Collonges-au-Mont-d’Or) – Am 11. Februar 2016 fanden sich die Gewinner des „Bocuse d’Or“ in Collonges-au-Mont-d’Or ein, im Restaurant an den Ufern der Saône, wo Paul Bocuse geboren wurde und seinen 90. Geburtstag feierte.

Der Kaiser der Kasserollen

Les Bocuse d’Or – Einer der schwierigsten und renommiertesten Profikochwettbewerbe

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Sie kamen zahlreich, um ihm zu huldigen, ihre Bewunderung zum Ausdruck zu bringen und ihre Wertschätzung diesem aussergewöhnlichen, talentierten Koch und Gründer einer der wichtigsten internationalen Kochwettbewerbe für Profiköche, zu erweisen.

Im Jahre 1987 hatte er den „Bocuse d’Or“ ins Leben gerufen, der alle zwei Jahre in Lyon stattfindet und im Januar 2017 sein 30-jähriges Bestehen feiert.

Es werden Preise in den Kategorien Gold, Silber und Bronze vergeben. Bekannte Preisträger im deutschsprachigen Raum waren Hans Haas (Bronze 1987) und Patrik Jaros (Bronze 1995).

Alle Chefs stiegen aufs Podium und konnten mit Stolz ihre eingravierten Namen am Eingang des Restaurants bestaunen.

Ein starkes Zeichen dafür, dass sie ihre Verbundenheit zeigen, ist es doch der schwierigste und renommierteste Wettbewerb der Welt.

Eine Hommage – eine Bezeugung, französischer Nationalheld

Aus diesem Anlass, haben die Chefs des „Bocuse d’Or“ ihrem Maître ein Geschenk überreicht: eine Statue, die an seinem Geburtstag Einzug erhielt, und im  Eingangsbereich des Restaurants seinen Platz gefunden hat.

Diese ist eine Dublette, der von der Stadt Lyon bestellten Skulptur und vom Künstler Thierry Portier gestaltet, die am Touristeninformationsbüro thront, genauer gesagt an der Place Bellecour in Lyon. Das geschenkte Kunstwerk wurde von den Chefs selbst finanziert (ohne jegliche Gesellschaftsfonds), die damit den Willen, Paul Bocuse ihre Dankbarkeit und Bewunderung ausdrücken zu wollen, nochmals unterstrichen.

In seiner kurzen Ansprache brachte der Präsident des „Bocuse d’Or Winners“ Ferdy Debecker zum Ausdruck, dass dieser Wettbewerb das Leben der teilnehmenden Küchenchefs ändert: es gibt immer ein „vorher“ und „nachher“ des „Bocuse d’Or“. Darüber hinaus wurde auch an dem Tag die Gelegenheit ergriffen, Jérôme Bocuse als Ehren-Vize-Präsident der „Bocuse d’Or Gewinner“ neben seinem Vater zu ernennen.

Privatleben

Kurz vor seinem 80. Geburtstag hat er seine Memoiren veröffentlicht: Le feu sacré (deutsch: „Das heilige Feuer“), mit einem Vorwort des einst von ihm bekochten Giscard d’Estaing. In dieser Autobiografie enthüllte er auch Details aus seinem Privatleben: Seit vielen Jahren lebt er mit drei Frauen zusammen und unterhält drei Haushalte.

Mit seiner Ehefrau Raymonde, mit der er die Tochter Françoise hat, ist er seit 1946 verheiratet. Mit der Mutter seines Sohns Jérôme ist er seit mehr als 50 Jahren zusammen, mit einer dritten Frau seit 35 Jahren. Zitat: „Ich mache das, wovon jeder Mann träumt.“ Die Zahl drei scheint es ihm angetan zu haben: Er besitzt drei Sterne, liebt drei Frauen und trägt drei Bypässe.

Eine Feier ohne Kameras und Journalisten

Der Einweihung folgte ein Essen im familiären Rahmen, ohne Kameras und Journalisten, um den Willen von Paul Bocuse zu folgen, diesen Tag in Ruhe und Intimität zu verbringen. An der Seite des Chefs: die beiden Bürgermeister von Lyon Gérard Collomb und Olivier Ginon, die beide Paul Bocuse sehr nahestehen. Ein Wettbewerb, der die Farben von Lyon hoch hängen lässt.

von Bettina Wieland