USA (New York) – Am 13. Juni werden die besten Restaurants der Welt bei den „World’s 50 Best“-Awards in New York ausgezeichnet, doch eine Siegerin steht schon fest: Die französische Spitzenköchin Dominique Crenn, bereits gekürt mit zwei Michelin-Sternen, wurde für ihre Arbeit im Atelier Crenn in San Francisco zur weltbesten Köchin gewählt.

Von Ruth Preywisch

Die Jury entschied sich für Crenn wegen ihrer Leidenschaft für lokale Produkte, Nachhaltigkeit und ihr Engagement für den Beruf. William Drew, Herausgeber der World’s 50 Best Restaurants ist von der Siegerin voll überzeugt. „Dominique ist eine beeindruckende Köchin, die mit ihrem Engagement auch den Weg für viele weitere weibliche Chefs geebnet hat“, sagte er über sie.

Crenn selbst bezeichnete den Titel als grosse Ehre. „Die Gewinnerinnen der Vergangenheit waren immer eine Inspiration für mich und es ist so eine große Freude, sich ihnen anzuschließen und hoffentlich selbst zur Motivation junger Köchinnen beitragen zu können“, sagte sie nach der Bekanntgabe.

Weltreise einer Spitzenköchin

San Francisco, Heimat von Dominique Crenns Spitzenrestaurant „Atelier Crenn“

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Dominique Crenn ist in Frankreich geboren und aufgewachsen. Ihr Vater war ein französischer Politiker, Maler und angesehener Restaurantkritiker. Von ihm hat sie nicht nur die künstlerische Ader geerbt, sondern bei gemeinsamen Besuchen der besten europäischen Restaurants auch den einzigartigen Geschmack und die Wirkung hochwertiger Zutaten schätzen gelernt.

Ende der 80er Jahre zog Crenn nach San Francisco und lernte dort unter anderem im Restaurant Stars unter Jeremiah Tower und Mark Franz. Einen formalen Abschluss machte sie allerdings nie. 1997 ging sie nach Indonesien und wurde im International Hotels in Jakarta erster weiblicher Executive Chef des Landes.

Danach arbeitete sie acht Jahre lang als Executive Chef im Manhattan Country Club in Manhattan Beach und als Opening Chef im Abode Restaurant & Lounge in Santa Monica. Zurück in San Francisco übernahm Crenn als Küchenchef das Restaurant Luce im Intercontinental Hotel, dort erhielt sie 2009 ihren ersten Michelin-Stern.

Im Jahr 2011 schließlich eröffnete sie ihr eigenes Restaurant, das Atelier Crenn. Nur ein Jahr später wurde sie als erste Frau in den USA mit einem zweiten Michelin-Stern ausgezeichnet. Daneben erlangte Crenn durch Fernsehauftritte nationale und internationale Aufmerksamkeit, etwa durch ihren Sieg in der TV-Kochshow The Iron Chef.

Ihre Menüs beschreibt die Spitzenköchin auf der Speisekarte immer in Form von Gedichten. Im März hatte sie ein vierwöchiges Gastspiel im Restaurant Ikarus in Salzburg. Müsste sie ein Gedicht über die österreichische Küche schreiben, lautete der Titel „Ein Test der anderen und wilden Seite“, sagte Crenn, der es vor allem das Wiener Schnitzel angetan hatte.