ENGLAND (London) – Eine möglichst gesunde Ernährung spielt für die eigene Gesundheit eine tragende Rolle. Das ist hinlänglich bekannt. Nun berichtet ein Wissenschaftlerteam aus Frankreich und den USA in der medizinischen Fachzeitschrift British Medical Journal, dass eine gesunde Ernährung auch hilft, einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) vorzubeugen.

Gemüse soll das Risiko einer COPD senken

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Etwa 16 Millionen Menschen auf der Welt sollen an einer COPD leiden. Die chronische Lungenerkrankung, die in den USA laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sogar die viertgrösste Todesursache ist, wird als typische Folge langjährigen Tabakkonsums gesehen.

Verschiedene Studien gehen davon aus, dass 25 Prozent der über 40 jährigen im deutschen Sprachraum an einer COPD leiden.

Neben dem Tabakkonsum haben Wissenschaftler auch andere Faktoren evaluiert, die das Auftreten einer COPD begünstigen. Hierzu zählen neben einer erhöhten Umweltbelastung auch beruflicher Stress, Infektionen und Vererbung. Dass aber auch die Ernährung eine entscheidende Rolle spielen könnte, fand bisher nur wenig Beachtung.

Ein Team von Wissenschaftlern aus Frankreich und den USA fand in einer Langzeitstudie heraus, dass die Ernährung sehr wohl als Faktor bei der Entstehung einer COPD zu sehen ist. So zeigten die Teilnehmer der Studie, die sich gesund ernähren ein über 30 Prozent geringeres Risiko auf, an einer COPD zu erkranken.

Wenig Alkohol und rotes Fleisch – viel Gemüse und Vollkornprodukte

Gesunde Ernährung wurde dabei durch den Alternate Healthy Eating Index 2010 definiert. Demnach erhöhen Alkohol in grossen Mengen, rotes und verarbeitetes Fleisch sowie Weissmehlprodukte und mit Zucker gesüsste Getränke das Risiko. Eine gegenteilige Wirkung zeigen Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und Omega-3-Fettsäuren.

Aus dem British Medical Journal-Bericht geht allerdings auch hervor, dass das Rauchen weiterhin als Hauptursache für die Entstehung einer COPD angesehen werden kann. Die Tatsache, dass rund ein Drittel der COPD erkrankten in den USA Nichtraucher seien, habe die Autoren jedoch zu der Vermutung gebracht, dass auch dem Faktor Ernährung ein weitaus grösserer Stellenwert zukommt, als bisher angenommen.