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Aktion „Restlos geniessen“ statt wegschmeissen

17. März 2015 20:17

DEUTSCHLAND (Hamburg) – Mit „Restlos geniessen“ wurde vom Bundesministerium für Ernährung eine neue Aktion gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ins Leben gerufen. Was der Gast im Restaurant nicht aufisst, soll er in Zukunft in kompostierbaren „Beste-Reste-Boxen“ mit nach Hause nehmen.

In Deutschlands werden jährlich circa 23,6 Kilogramm Essen pro Gast weggeworfen. Das ist Verschwendung – findet das Bundesernährungsministerium und hat als Teil des Projekts „Zu gut für die Tonne“ nun in Kooperation mit der Initiative „Greentable“ die Aktion „Restlos geniessen“ ins Leben gerufen.

Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft erklärt den Gedanken hinter der Aktion so: „Wenn die Portionen zu groß oder der Hunger zu klein waren, sollte es zur Selbstverständlichkeit werden, dass die Reste nicht im Müll, sondern in einer Beste-Reste-Box landen. Zu Hause wird so ein Snack oder eine Vorspeise für den nächsten Tag daraus“.

Das Landhaus Scherrer verteilt als erster Betrieb die Beste-Reste-Boxen
Das Landhaus Scherrer verteilt als erster Betrieb die Beste-Reste-Boxen

Als erster Schritt werden in Deutschland 15.000 kompostierbare Beste-Reste-Boxen kostenfrei an interessierte Restaurants verteilt. Diese Boxen werden von dem niederländischen Unternehmen biofutura hergestellt und sind laut Angaben des Geschäftsführers nach acht Wochen auf der Deponie verrottet.

Doch allein die Verteilung der Boxen an Restaurants verändert nicht viel. Vielmehr muss auch an der Wahrnehmung und der Bereitschaft innerhalb der Gesellschaft gearbeitet werden. So sollen Restaurants ihren Gästen aktiv anbieten, Reste einzupacken und auch die Gäste sollen ermutigt werden, danach zu fragen.

Das Einpacken von Essensresten sollte niemanden in Verlegenheit bringen: Schließlich ist das Essen bezahlt und wer es mitnimmt, sorgt dafür, dass wertvolle Lebensmittel nicht verschwendet werden – und macht gleichzeitig dem Koch ein schönes Kompliment“, meint Staatssekretärin Flachsbarth.

Das sieht auch das Gourmet-Restaurant Landhaus Scherrer in Hamburg so. Für Sternekoch und Besitzer Heinz Wehmann ist die Restebox „nur der letzte Schritt“. Viel kann auch in der Küche schon vorher getan werden. Mit Fachwissen können Zutaten so zu anderen Speisen umgewandelt werden, dass nichts weggeschmissen werden muss.

Ein Umdenken muss aber sowohl beim Gast als auch beim Gastgeber stattfinden. Die Gründer von Greentable hatten bereits bei 1.000 Restaurants angefragt bevor das Landhaus Scherrer als erster Betrieb zugestimmt hat, bei der Aktion mitzumachen. Es wird noch viel Arbeit sein, die Akzeptanz der Beste-Reste-Boxen und die damit einhergehende Wertschätzung für Lebensmittel in der Gesellschaft zu etablieren.

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