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Amaranth

Amaranth
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Allgemeines

Amaranth gewinnt hierzulande immer mehr Sympathisanten. Das ist auch nicht verwunderlich, schliesslich hat die Jahrtausende alte Nutzpflanze einiges zu bieten. So kann sie, ähnlich wie die herkömmlichen Getreidearten, verwendet werden. Auch deswegen werden die Samen der Pflanzenblüte als Pseudogetreide bezeichnet. Botanisch gesehen handelt es sich um eine Pflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Es gibt verschiedene Arten, von denen einige als Nahrungsmittel verwendet werden. 

Die Pflanze ist einjährig krautig und nicht besonders anspruchsvoll. Auch hierzulande kann sie in heimischen Gärten gesät werden und verspricht schnellen Erfolg. Zu diesem Zweck muss nur ein sonniges Plätzchen ausgesucht werden, an dem die Pflanze in aller Ruhe gediehen kann. An den Boden selbst stellt sie keine grossen Anforderungen und auch in Bezug auf den Flüssigkeitsbedarf ist Amaranth sehr sparsam. Für die Aussaat empfiehlt sich der Monat April. 

Geerntet werden kann dann kurz vor dem ersten Frost. Die Blüten werden einfach abgeschnitten und getrocknet. Die kleinen Samen, die sehr an Hirse erinnern, fallen von ganz alleine heraus. Im übrigen können auch die Blätter verzehrt werden. Auf sie muss man auch nicht so lange warten. Junge Blätter sind deutlich schmackhafter und nahrhafter als altes Gemüse.

Wissenswertes

Amaranth wird oft mit der ständig wachsenden Veggie-Szene in Verbindung gebracht. So hat es vielerorts den Ruf eines modernen Pseudogetreides, das erst in den vergangenen Jahren das Licht der Welt erblickt hat. Das ist allerdings nicht der Fall. Tatsächlich diente Amaranth schon Maya, Inka und Azteken als Nahrung. So lässt sich belegen, dass die Pflanze schon 7.000 Jahre vor der Geburt Jesu Christi kultiviert wurde.

Das aktuelle Verbreitungsgebiet ist weitaus grösser. Von Mexiko aus gelangte Amaranth über den ganzen Globus. Heutzutage gibt es fast keinen Breitengrad, auf dem die Pflanze nicht wachsen kann. Die nördlichen Teile Kanadas, Russlands, sowie Feuerland und die Pole bieten als einzige Flecken der Erde keine Grundlage für einen erfolgreichen Amaranthanbau. Die unkomplizierte Handhabung, die wertvollen Inhaltsstoffe und der kostengünstige Anbau sind Argumente dafür, Amaranth im Kampf gegen den Welthunger einen grösseren Stellenwert zukommen zu lassen.

Einkauf und Lagerung

Amaranth ist in Deutschland in fast jedem Bioladen zu haben. Auch der ein oder andere Supermarkt führt inzwischen den Samen der inhaltsstoffreichen Pflanze. Dabei sollte aber die Herkunft beachtet werden. Nur bei ökologischem Anbau kann man sich sicher sein, dass die Samen nicht mit Schadstoffen belastet sind. Ausserdem macht man der Umwelt einen Gefallen, wenn man auf nachhaltigen Anbau achtet.

Bei der Lagerung kann man ähnlich wie bei herkömmlichen Getreidearten vorgehen. Amaranth sollte also stets dunkel und trocken gelagert werden. Zu lange sollte man die Samen jedoch nicht aufbewahren. Sie werden relativ schnell ranzig und somit ungeniessbar. Aufschluss gibt eine Geruchsprobe. Der ranzige Duft ist sehr auffällig und daher einfach zu identifizieren.

Inhaltsstoffe

Amaranth kann auf viele verschiedene Weisen verzehrt werden. So lassen sich die Körner auch einfach schroten und zu einem Mehl verarbeiten. Dieses Mehl hat allerdings eine zu geringe Bindefähigkeit, um es alleine zum Backen zu verwenden. Daher empfiehlt sich, es zuvor mit einem glutenhaltigen Mehl zu vermengen. Ein Mischverhältnis von 1:1 ist etwas zu gering. So sollte das glutenhaltige Mehl mengentechnisch etwas stärker vertreten sein.

Amaranth lässt sich auch ähnlich wie Reis zubereiten. Dabei sollte beachtet werden, dass es vielmehr Wasser absorbiert als herkömmlicher Reis. Über den Zeitraum von einer halben Stunde muss daher stetig Flüssigkeit hinzugegeben werden, ehe die Beilage verzehrbereit ist. Gerne kann man auch auf Brühe und Gewürze zurückgreifen, um weitere geschmackliche Akzente zu setzen. Aus dem entstehenden Brei lassen sich dann sogar Bratlinge zubereiten, die beliebig mit Gemüse aufgepeppt werden können.

Ein echter Geheimtipp ist ein Amaranth-Müsli. Ohne Fett werden hierfür die Körner in einen heissen Topf gegeben. Der weitere Herstellungsprozess gleicht der Zubereitung von Popcorn. Sobald alle Körner aufgegangen sind, müssen sie nur noch etwas abkühlen und schon ist ein leckeres und gehaltvolles Müsli entstanden.

Wichtig ist, dass man bei jeder Zubereitungsvariante daran denkt, die Körner im Vorfeld zu waschen, um sie von Fremdstoffen zu befreien. Bestenfalls lässt man sie sogar eine halbe Stunde im Wasserbad, ehe man mit der Zubereitung beginnt.

Gesundheitlicher Nutzen

Wenn man den gesundheitlichen Nutzen von Amaranth betrachtet, gilt es auch zu bemerken, was nicht in dem vielseitigen Pseudogetreide enthalten ist. Dabei muss Gluten genannt werden. Immer mehr Menschen weisen eine Unverträglichkeit gegen den Stoff auf, der in den meisten gängigen Getreidearten vorhanden ist. Diese lassen sich – in fast allen Bereichen – durch Amaranth ersetzen.

Dafür enthält Amaranth eine ganze Menge Omega-3-Fettsäuren und Lysin. Gerade der Arminosäure wird eine positive Wirkung auf Haut und Knochen nachgesagt. Außerdem leistet sie einen wertvollen Beitrag zur Krebsvorsorge, indem sie die Bildung von Metastasen aktiv hemmt.

Wie Weintrauben, enthält auch das Wunderkorn aus Mexiko einige Gerbstoffe. Die sogenannten Tannine verfügen über eine antioxidative und antibakterielle Wirkung. Schon alleine deswegen wurde Amaranth schon von den indianischen Heilpraktikern der Vorzeit eingesetzt. Bei Magenbeschwerden und Blutungen leistet es einen wertvollen Beitrag zur Genesung.

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