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Schokolade verkosten – pure Sinnlichkeit erleben

Schokolade verkosten – pure Sinnlichkeit erleben
Copyright iStockphoto @ flyfloor

Schokolade hat viel Sinnliches. Bei einer Verkostung kann man sich ganz bewusst auf Ihre Eigenschaften konzentrieren. Oder nennen wir es einen Flirt. Bei einer Schokoladenverkostung kann man sich auf einen verführerischen Flirt mit den edlen Tafeln einlassen.

Ihr Aussehen

Auffällig ist ihre äussere Erscheinung mit der seidig glänzenden Oberfläche. Je nach Kakaobohne, Kakaoanteil und erfolgter Röstung variiert ihre Farbe von Haselnussbraun über Mahagoni bis hin zu fast Schwarz. Von hoher Qualität zeugt eine gleichmässige Farbe mit einem seidigen Schimmern. Man betrachte ganz bewusst auch die Tafelrückseite, sie gibt am ehesten Aufschluss über die Qualität.

Ihr Klang

Sich ein Stück Schokolade abzubrechen, muss mit einem satten, klaren Knacken verbunden sein. Dabei klingt das bei einer dunklen Schokolade klarer und vernehmbarer als bei Milchschokolade. Auch die Bruchkante sollte beachtet werden. Die Struktur der Bruchkante sollte eher glatt und glänzend sein. Kleine Lufteinschlüsse in der Schokolade sind nicht unbedingt ein Anzeichen minderer Qualität. Schokolade bleibt ohne Emulgatoren wie Lecithin beim Giessen in Formen dickflüssiger, sodass sich hier leichter Luftbläschen bilden können.

Ihr Körper

Wenn man mit den Fingern über ihre Oberfläche streift, sollte sich die Tafel samtig anfühlen. Hält man Sie fest, beginnt die Schokolade langsam in der Hand zu schmelzen. Und im Mund entfaltet sie eine angenehme Fülle. Keine störenden, zu adstringierenden oder klebrig-süssen Strukturen stören das angenehme Empfinden, wenn die Schokolade auf der Zunge schmilzt. Erneut ein Erkennungsmerkmal hochwertiger Schokolade.

Ihr Duft

Düfte wecken in uns Erinnerungen, sind mit Erinnerungen verknüpft, daher wecken sie bei jedem in uns auch andere Empfindungen. Man kann also sagen, jede Tafel ist für uns ein sehr persönliches Erlebnis, wenn es um unseren Geruchssinn geht.

Weit über 500 verschiedene Aromen schlummern in einer Tafel Schokolade. Gehen Sie ähnlich wie bei einer Weinprobe vor. Lassen Sie die Aromen auf sich wirken. Wie lange halten sie an? Sind sie angenehm? An was erinnert uns ihr Duft?

Mit etwas Übung kann man aufgrund ihrer Aromenfamilien die unterschiedlichen Kakaobohnenarten unterscheiden. Die Aromenfamilien unterteilen sich in: pflanzlich, blumig, kräutrig, Röstaromen, Gewürze, mineralische Noten, balsamische Noten, Früchte, Nüsse und Hülsenfrüchte sowie tierische Noten.

Und unter den einzelnen Kategorien lassen sich viele Aromen entdecken. So kann man zum Beispiel in einer Schokolade Aromen von Himbeeren, gerösteten Mandeln, Honig und feiner Zitrusnote ebenso finden wie Noten nach Mango, tropischen Früchten, Waldboden oder Gewürzen.

Verkostungen selbst durchführen

Wer zu Hause selbst einmal eine Schokoladenverkostung durchführen möchte, sollte noch ein paar Dinge beherzigen. Sich auf Sinneseindrücke zu konzentrieren strengt an. So sollte man für seine Verkostung eine Uhrzeit wählen, zu der man selbst fit und die eigenen Sinne ausgeruht sind.

Probieren Sie Schokoladen auch nicht nach einer Mahlzeit. Lieber im Anschluss an das Schokoladetesten etwas Deftiges geniessen. Möglichst keine Fremdgerüche sollten vom Duft der Schokolade ablenken, um seine Gedanken besser darauf zu fokussieren. Die Damen unter uns sollten bei so einer Verkostung ausnahmsweise auf das edle Parfum verzichten.

Der Kakaogehalt

Für alle, die zum ersten Mal in die Welt der Schokolade eintauchen, empfehle ich, sich zunächst einmal näher mit Schokoladen mit demselben Kakaogehalt zu beschäftigen. Hier gibt es von Michel Cluizel drei wunderbare Verkostungsboxen, die sogenannten Nuanciers.

In einer dieser Verkostungsboxen finden sich 70 Schokoladentaler aus sieben Anbauländern mit je 72% Kakaogehalt. Sie werden erstaunt sein, wie unterschiedlich die Schokoladen alle schmecken. In einer anderen Box verbergen sich 70 Schokoladentaler unterschiedlichen Kakaogehalts. Angefangen bei 37 Prozent bis hin zu 99 Prozent.

Und die letzte Verkostungsbox – Es war einmal eine Bohne – ist ein kleines Schokoladenseminar für den interessierten Schokoladenfan. Wie schmeckt eine geröstete Kakaobohne? Wie wird aus der Bohne Schokolade? Das alles wird anschaulich erklärt und alles kann probiert werden.

Über die Autorin

Dorit Schmitt hat sich seit 2007 dem Genuss verschrieben und sich auf die Kombination von edlen Weinen und feiner Schokolade spezialisiert.

Ihre sensorische Ausbildung genoss sie 2006 an der Weinakademie Krems. Seit 2011 schreibt Sie regelmäßig für Ihr Online Magazin „Aromenspiele“ und auf Ihren Blogs.

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