Lange Zeit fristete die Spirituose mit dem typischen Wacholderbeerengeschmack ein Mauerblümchendasein. Doch nun ist Gin wieder in. Vor allem wenn sich Qualitätsfanatiker mit seiner Herstellung befassen.
Queen Mum war der Ruf des Gin egal. Sie blieb ihm immer treu. Ein Gläschen Gin Tonic pro Tag, so ist überliefert, durfte es schon sein. Nachahmenswert, auch wenn man nicht blauen Blutes ist. Doch mittlerweile gibt es einige Ginqualitäten, die so gut sind, dass sie auch eine Karriere als Solist anstreben könnten. Zum Beispiel, quasi in Erinnerung an Queen Mum, The London N° 1 Original Blue Gin. Sein Geheimnis: Für seine Zubereitung wird zum einen bestes englisches Getreide aus Norfolk und Suffolk sowie das klare Wasser der reinen Quellen von Clerkenwell, im Norden Londons, verwendet.
Zum anderen dürfen ihm ein Dutzend ausgesuchter Kräuter und Gewürze den aromatischen Schliff verleihen. Wacholder aus den Bergen Dalmatiens, schwarze Johannisbeeren aus Hongkong, Zimt aus Ceylon, Koriander aus Marokko, Zitronen- und Orangenschalen sowie Iriswurzeln aus Italien, Angelikawurzeln und Bohnenkraut aus den französischen Alpen, Mandeln aus Griechenland, Bergamotte aus Bergamo, türkisches Lakritz, das ihm eine besonderes feine Süsse verleiht, sowie der Gardenien-Extrakt, der dem N°1 seine unverwechselbare aquamarinblaue Farbe verspricht.
Das Resultat ist bemerkenswert sanft und zeigt sich mit angenehm süssen Aromen von Kräutern und Gewürzen mit leicht balsamischen Anklängen und einem langen, würzigen Nachhall. Vertrieben wird der Gin aus dem Hause The London N° 1 vom spanischen Sherry- und Brandy de Jerez-Produzenten González Byass.
Schweizer Co-Produktion
Der zweite Gin mit Kultcharakter stammt dagegen aus einer Schweizer Ideenschmiede. Bestehend aus dem vor allem für seine Kirschbrände berühmten Lorenz Humbel und Andreas Kloke, Bar-Chef vom „Clouds“ in den beiden obersten Geschossen des Prime Towers, 120 Meter über dem boomenden Quartier Zürich-West. Gemeinsam arbeiteten sie an einem Rezept für einen besonderen Gin.
Herausgekommen ist dabei eine Zusammensetzung aus Zitronen- und Orangenschalen und Wacholder, zusammen mit Koriander, Thymian, Salbei und einem gewissen Extra, alles aus Bio-Anbau. „Als leidenschaftlicher Kirschbrenner stellte ich Kloke aber eine Bedingung“, berichtet Lorenz Humbel. „Im fertigen Produkt sollte auch etwas Kirsch enthalten sein.“
Was zuerst eher scherzhaft gemeint war, wurde tatsächlich realisiert. Und so duftet der Clouds Gin nach frischen Aromen von Zitrusfrüchten und etwas Wacholder, am Gaumen überrascht er mit würzigen Noten und einem langen Abgang, in dem sich eine sehr feine, zarte Kirschnote zeigt.
Am liebsten serviert Andreas Kloke die gemeinsam kreierte Spirituose als Gin & Tonic mit Salbeiblatt, Cocktailkirsche und Fever Tree Tonic.
Adresse: Clouds Gastro AG, Prime Tower, Maagplatz 5, 8005 Zürich
Tel. 0041 (0)44 404 30 00, info@clouds.ch, www.clouds.ch