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Türkisch für Anfänger – Jenseits von Döner Kebab

Türkisch für Anfänger – Jenseits von Döner Kebab
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Die kulturelle Vielfalt der Türkei spiegelt sich auch in ihrer Küche wieder. Hier finden sich üppige orientalische Gerichte ebenso, wie einfache Speisen aus dem Mittelmeerraum. Fleisch, Fisch und frisches Gemüse spielen eine gleichberechtigte Rolle auf dem Teller.

Die Türkei ist ein grosses Land, das von seiner langen Geschichte geprägt ist. Diese Einflüsse spiegeln sich auch in ihrer Küche wieder, einer Vermischung der nomadischen Kochtradition der Turkvölker mit indischen, persischen, arabischen und kaukasischen Einflüssen sowie typischen Gerichten des Mittelmeerraums. Diese Vielfalt entwickelte sich durch die Jahrhunderte besonders unter der Prägung der osmanischen Kultur und Lebensweise zur heutigen charakteristischen türkischen Küche, die herzhaft und gehaltvoll ist.

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Eine typisch türkische Mahlzeit beginnt mit einem Aufgebot an Vorspeisen, Meze genannt, die auch in der griechischen und arabischen Küche bekannt sind. Dazu gehören sowohl Suppen, kleine Gerichte wie türkische Ravioli, gefüllte Auberginen oder Zucchini, Gemüsepuffer, gefüllte Weinblätter oder herzhaft gefüllte Blätterteigröllchen, als auch verschiedene Dips und Salate. Wer mag, kann sich ohne weiteres an den Meze satt essen und die Hauptspeisen weglassen – allerdings entgeht einem dabei einiges.

Fleisch & Fisch – immer frisch

Türkische Gerichte sind generell würzig, aber nicht übermässig scharf. Die wichtigsten Gewürze sind Pfeffer, Paprika, Zimt und Piment. Kräuter wie Petersilie, Minze, Dill oder Lorbeer kommen sparsam aber wirkungsvoll zum Einsatz. Die Fleischgerichte der türkischen Küche sind vielseitig und enthalten viele landestypische Zutaten.

Der Klassiker ist Kebab, also gegrilltes Fleisch, das mit Reis und Salat serviert wird. Die hierzulande bekannte Variante im Fladenbrot gibt es in der Türkei jedoch nur in touristischen Gebieten. Ebenfalls sehr beliebt in der türkischen Küche sind Hackbällchen (Köfte) sowie Huhn und Lamm in den unterschiedlichsten Variationen.

Bei insgesamt 8.300 Küstenkilometern an drei Meeren verwundert es nicht, dass Fisch und Meeresfrüchte eine grosse Rolle spielen. Hierbei sind die Parallelen zur benachbarten Mittelmeerküche besonders gut zu erkennen. Die Fischgerichte sind stets frisch und lassen sich schnell zubereiten. Drei Zubereitungsarten sind dabei besonders weit verbreitet: den Fisch dämpfen, ihn in Papier backen oder im Eintopf verarbeiten.

Süsse Verführungen

Doch keine Sorgen: trotz des grossen und vielfältigen Angebots an Fleisch- und Fischgerichten sind auch Vegetarier bei der türkischen Küche gut aufgehoben, denn ohne frisches Gemüse geht hier nichts. Kichererbsen und Spinat sind integrale Bestandteile zahlreicher Eintöpfe und herzhafter Backwaren (Börek).

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Und auch an Reis kommt man nicht vorbei. Besonders beliebt ist Pilaw, ein ursprünglich orientalisches Gericht, das auch in der indischen Küche weit verbreitet ist. Hierfür wird der Reis in Brühe gekocht und erhält dadurch eine lockere und körnige Struktur. Zusätzlich gehört auch frisch gebackenes Brot zu jedem Essen. Für Veganer hingegen kann die häufige Verwendung von Eiern, Schafskäse und vor allem von Joghurt zu einer Herausforderung werden.

Krönender Abschluss einer typisch türkischen Mahlzeit ist das Dessert. Ob in Honig oder Sirup getränktes Blätterteiggebäck (Baklava), frittiertes Gebäck, Puddings und Cremes auf Milchbasis oder Lokum, eine Süssigkeit auf Basis eines Sirups aus gelierter Stärke und Zucker – die türkische Küche ist das reinste Schlaraffenland für alle, die eine Schwäche für Süsses haben.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • Eine typisch türkische Vorspeise kommt selten alleine. Unter Meze versteht man vielmehr eine wahre Flut delikater Kleinigkeiten. Teigwaren, viel frisches Gemüse und heisse Suppen, selbst im Sommer, kommen besonders gerne auf den Tisch.
  • Fisch und Fleisch spielen eine grosse Rolle. Dabei sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Schaf, Ziege, Huhn und Co. werden gegrillt, gegart, geschmort, gekocht, gebacken und geräuchert. Einheitlich bleibt allemal die Gewürzpalette.
  • Pfeffer, Paprika, Zimt und Piment sind zwar die am häufigsten verwendeten Gewürze in der türkischen Küche, doch auch Kümmel, Chili und getrocknete Kräuter wie Petersilie, Minze, Dill und Lorbeer werden wirkungsvoll eingesetzt.
  • Der Nachtisch ist für den mitteleuropäischen Geschmackssinn oft extrem süss und tritt ähnlich vielfältig auf wie schon die Vorspeise. Während Teigwaren auch hier wieder zum Einsatz kommen, sucht man Gemüse meist vergeblich.
  • Nicht viele Länder haben in ihrer traditionellen Küche ähnlich viele verschiedene Brotwaren zu bieten, wie die türkische. Weizen und Hirse bilden am häufigsten die Grundlage. Zu den meisten türkischen Hauptspeisen wird ausserdem Fladenbrot gereicht (Lavaş).
  • Auch wenn es hin und wieder vegetarisch sein darf, um tierische Produkte aus Eiern und Milch führt kein Weg. Vor allem türkische Käsespezialitäten können alleine eine ganze Ladentheke füllen. Bei den Meze dürfen sie natürlich nicht fehlen.

Über die Autorin

Jeannine Linnepe ist redaktionell seit Jahren in der Außer-Haus-Branche aktiv, unter anderem als Stammautorin der Ausgehführer „Bochum geht aus!“ und „Dortmund geht aus!“.

Neben guten Hotels und Restaurants, welche die freie Journalistin regelmäßig testet und bewertet, gelten ihre besonderen Vorlieben vor allem dem Reisen und der Whiskyszene.

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