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Dill

Dill
Copyright iStockphoto @Blair_witch

Allgemeines

Bei Dill handelt es sich um eine Gewürz- und Heilpflanze, die vielerorts auch Gurkenkraut genannt wird. Damit wird auf das Gemüse Bezug genommen, bei dem Dill am häufigsten als Gewürz zum Einsatz kommt. Der Dill ist die einzige Pflanzenart seiner Gattung, die der Familie der Doldenblütler angehört.

Es handelt sich um eine einjährige Sommerpflanze. In krautiger Form erreicht sie Wuchshöhen von bis zu 1 Meter. Weiter verbreitet sich jedoch etwas kleinere Vorkommen, die selten 80 Zentimeter überschreiten. Kennzeichnend ist der sehr aromatische Geruch, den die Pflanze schon lange vor der Ernte abgibt. In der Küche kommt der Dill in frischer und getrockneter Form zum Einsatz. Die frische Variante ist aromatischer und verfügt über mehr wertvolle Inhaltsstoffe. Der getrocknete Gebrauch ist auf eine vereinfachte Lagerung zurückzuführen sowie auf die weitaus längere Haltbarkeit.

Geschichte

Der Dill hat seinen Ursprung in den gemäßigten bis warmen Breiten Vorderasiens. Schnell fand er jedoch seinen Weg in unseren Sprachraum. Bereits vor rund 5.000 Jahren breitete er sich auf natürlichem Wege vom östlichen Mittelmeer Richtung Atlantik aus und war von nun an auch im Alpenraum beheimatet. Die Verwendung als Gewürz kann hier vor rund 4.000 Jahren nachgewiesen werden.

Die nördlicheren Gebiete Europas eroberte der Dill erst weitaus später. So waren es vermutlich Geistliche, die das Gewürzkraut auch in Klostergärten des frühen Mittelalters kultiviert haben. Die große Bedeutung des Dills im Altertum kann anhand des Pharaos Amenophis aufgezeigt werden. Es entsprach dem Glauben der ägyptischen Hochkultur, Pharaonen mit wichtigen und wertvollen Gütern beizusetzen, um ihm Jenseits auf diese Zurückgreifen zu können. Dill war eine der Grabbeigaben des berühmte Pharao.

Anbau

Heutzutage wird Dill fast überall auf der Welt angebaut. Wild wächst er, in großen Vorkommen, aber nach wie vor nur in seinem Heimatgebiet, dem östlichen Mittelmeerraum Vorderasiens. Da die Pflanze ziemlich anspruchslos ist und unter vielseitigen klimatischen Bedingungen gedeihen kann, wurde sie schon seit vielen Jahrhunderten nahezu überall auf der Welt kultiviert.

Dabei eignet sich der Dill auch als Küchenpflanze. Eingebettet in einem Topf erreicht er zwar bei Weitem nicht die Wuchshöhen wie im Garten, jedoch ist er hier saisonunabhängig und kann ganzjährig angebaut werden. Dabei werden ausschließlich die Dillspitzen geerntet  und mit einer Länge von ca. 20 Zentimetern abgetrennt. Beim Anbau im Garten kann zwischen Mai und Oktober mehrmals geerntet werden.

Inhaltsstoffe

Die Tatsache, dass es sich bei Dill um eine der am weitesten verbreiteten Gewürzpflanzen überhaupt handelt, ist auch auf die wertvollen Inhaltsstoffe zurückzuführen. Als Heilpflanze wurde jedoch, historisch gesehen, erst relativ spät von Dill gebrauch gemacht. 100 Gramm getrockneter Dill enthalten zwar nur ca. 0,3 Gramm ätherische Öle, diese sind jedoch sehr aromatisch und geschmacksintensiv.

Der Hauptbestandteil der Trockenware sind Kohlenhydrate, die mit bis zu 57 Gramm vertreten sind. Nennenswert sind außerdem rund 20 Prozent Proteine, 4 Prozent Fett und die Mineralstoffe Kalium, Calcium und Natrium, die mit Anteilen von bis zu 3,5 Prozent vertreten sind. Ferner findet auch der Samen mancherorts Verwendung. Dieser weist einen Fettgehalt von 20 Prozent auf. Außerdem beinhaltet er zu ebenfalls 20 Prozent Eiweiß.

Verwendung und Lagerung

Dill wird vor allem beim Würzen von Soßen und Salaten verwendet. Wenn man dabei auf frischen Dill zurückgreift, sollte darauf geachtet werden, dass dieser wenig bis gar nicht mit kocht. Dabei würden wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen und auch die Geschmacksträger ziehen keinen Vorteil daraus. Empfehlenswerter ist es daher, den Dill in die fertige Soße zu geben und diese einige Zeit ziehen zu lassen.

Bei getrocknetem Dill spielt das allerdings eine untergeordnete Rolle. Frischer Dill sollte relativ zügig verzerrt werden, zumal er schnell welk wird. Idealerweise wird er im Gefrierfach des Kühlschrankes, bei Temperaturen um 0 Grad Celsius, aufbewahrt. Eingewickelt in Frischhaltefolie kann er so über 12 Tage hinweg bedenkenlos gelagert werden.

gesundheitlicher Nutzen

Eine große Bedeutung kommt dem Dill als Heilpflanze zu. Hier sind zahlreiche gesundheitsfördernde Anwendungsbereiche belegt, von denen man einfach gebrauch machen kann. So hilft ein Tee aus Dillsamen gegen Magenkrämpfe und Blähungen. Dieser Tee kann auch bedenkenlos bei Kleinkindern eingesetzt werden. Allerdings sollte man dann auf eine etwas mildere Zubereitung achten.

Im Rahmen der äußerlichen Anwendung verspricht ein Dillbad Besserung bei krampfartigen Beschwerden der Gebärmutter. Es handelt sich also um ein natürliches Heilmittel bei Menstruationsbeschwerden. Ein weiterer Vorteil der äußerlichen Anwendung konnte bei Geschwüren belegt werden. Warme Kompressen, die zuvor in ein Gemisch aus Dill und Olivenöl eingelegt wurden, versprechen Linderung.

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