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Singita – Luxus in atemberaubender Wildnis

Singita – Luxus in atemberaubender Wildnis
Copyright Singita

Seinen Traum leben. Wer wünscht sich das nicht? Mark Witney tut es einfach. Schon als kleiner Junge wollte der CEO von Singita nichts anderes, als das Wunder der unberührten Wildnis für Besucher erlebbar zu machen. Eine Vision, die er heute mit Komfort, Luxus und feinster Küche fusioniert – und so zu einem unvergesslichen Erlebnis für Besucher macht. Unsere Autorin Anja Hanke traf den „Realitäts-Träumer“ zu einem Gespräch über Nachhaltigkeit, Verantwortung und das Leben im Busch.

Zwölf Lodges und Camps in fünf wunderschönen Regionen Afrikas. Eine verheissungsvolle Bilanz, die schlicht und einfach den Namen Singita – zu Deutsch „Ort der Wunder“ – trägt. Das Erlebnis, das sich hinter dem klangvollen Namen verbirgt, ist jedoch alles andere als schlicht. Viel mehr zählen die exklusiven Oasen von Singita zu den aussergewöhnlichsten und vielfach prämierten Reisezielen der Welt.

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Das Geheimnis dahinter: Die Verbindung von dem, was da ist – dem überwältigenden und tierreichen Busch – mit etwas, das eigens für dieses Stück Land geschaffen wurde: Lodges und Camps, die sich auf einzigartige Weise ins Landschaftsbild einfügen – ohne dabei Schaden zu verursachen – und Komfort, höchsten Luxus und herzliche Gastfreundschaft in die Wildnis bringen.

Ein Konzept, das in seinen Anfängen vor über zwanzig Jahren belächelt wurde – und längst unzählige Nachahmer gefunden hat. Doch wie es mit Originalen nun einmal so ist: Sie sind anderen immer einen Schritt voraus.

Mr. Witney, was lieben Sie am Busch?

Den grenzenlosen Frieden! Die Stille des Busches ist etwas ganz Besonderes. Im Alltag erkennen wir gar nicht, wie laut unser Leben eigentlich ist. Es gibt immer Hintergrundgeräusche – die Klimaanlage, der Verkehr auf der Strasse, der Kühlschrank daheim … Die Stille und der Frieden des Busches sind einfach magisch. Und wenn ich dann noch Leoparden auf der Jagd, ein Löwenrudel auf der Pirsch erleben darf oder nachts in den Schlaf gleite und dabei die Vögel in der Ferne rufen höre – das ist unbeschreiblich.

Was macht Singita einzigartig?

Mark Whitney.
Mark Witney

Ursprünglich, dass wir Luxus in die Wildnis brachten. Die ersten Singita Lodges veränderten das Erlebnis, das Lodges bis dahin boten. Was einst als raues, karges (und doch nicht günstiges) Eintauchen gedacht war, richtete sich eben auch ausschliesslich an diese Zielgruppe: Menschen, die Wildnis wild und einfach erleben wollten.

Aber wir dachten, wenn jemand schon viel Geld in die Hand nimmt, soll er dafür auch eine unvergleichliche Luxuserfahrung mit feinstem Essen, einer eigenen Suite mit eigenem Pool, etc. bekommen. Und genau das haben wir getan. Unsere Konkurrenten meinten damals, dass wir uns mit dieser Idee lächerlich machen würden. Dass Menschen, die in den Busch kommen, ihn auch so erleben wollen. Aber in Wirklichkeit gab es einen Markt für unser Konzept – und den haben wir erschlossen.

Wenn Sie mich jedoch fragen, was Singita heute einzigartig macht, sind wir tiefgründiger geworden. Unser Fokus liegt nun auf der Erhaltung der Wildnis. Unsere Vision ist es, grosse Stücke Land in Afrika für zukünftige Generationen zu schützen. Der Kontinent ist unter Druck, da die Bevölkerung unaufhörlich wächst. Wo immer wir können, versuchen wir, Land für die Zukunft in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten.

Damit dies gelingt arbeiten wir eng mit den Menschen vor Ort zusammen, mit den Gemeinden und Stämmen. Wir nehmen ja auch Land, das sie normalerweise bewirtschaften würden. Um das Gleichgewicht zu erhalten, schaffen wir Arbeitsplätze und neue Perspektiven für die Menschen.

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit in so einer Vision?

Heute ist sie alles! Als wir vor 23 Jahren unsere ersten Lodges bauten, war Nachhaltigkeit, „grün“ zu denken, keine Herzensangelegenheit. Im Lauf der Jahre haben wir uns verändert und darum verändern wir auch diese ersten Lodges und machen sie nachhaltig. Vor fünf Jahren haben wir zudem unsere erste komplett autarke, solarbetriebene Lodge in Tansania eröffnet. Ein neues Zeitalter und ein erster Schritt für alle weiteren Pläne.

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Und wo bleibt der Luxus?

Der gehört zu Singita wie die Luft zum Atmen. (Er lacht.) Aber er besticht hier in der Form von Komfort, von Service und Erlebnis. Um dies zu verbinden, sind die Zelte nicht riesig, aber dafür exquisit ausgestattet. Nicht jedes Zimmer hat einen Pool, denn der braucht nun einmal viel Strom – aber die hautnahen Begegnungen mit wilden Tieren sind hier mit nichts zu vergleichen.

Als wir 1993 mit der ersten Lodge begannen, definierten wir uns über Grösse. Über das, was die Augen als erstes sehen. Wir bauten grosszügige Suiten mit viel Platz, grossen Terrassen … Jetzt sind die Menschen auf kleinerem Raum glücklich, aber dafür wollen sie es dort bequem haben: Das Bett muss erstklassig sein, mit feinsten Leinen bespannt, das Warmwasser rund um die Uhr funktionieren …

Alle Bedürfnisse müssen erfüllt werden. Wir richten uns dabei an dieselben Menschen wie in unserer ersten Stunde, die bis heute den Weg mit uns gegangen sind. Diese Menschen wissen, wie wunderschön es im Busch ist. Und wie wichtig es ist, dass auch weitere Generationen ihn so erleben dürfen.

Auch Feinschmecker kommen dabei auf ihre Kosten.

Genuss ist wohl eine der bleibendsten Urlaubserinnerungen. Wenn man hier noch einmal in die Anfänge der touristischen Buscheroberung zurückblickt, gab es damals jeden Abend ein BBQ am offenen Feuer. Wir haben das Konzept komplett umgekehrt, Spitzenköche eingestellt, die Restaurants leiteten und brachten einen gesünderen, zeitgemässen Lebensstil in den Busch. Frisch und grün – vieles kommt aus unseren eigenen Gewächshäusern.

Was wir nicht haben, kaufen wir aus den Gemeinden vor Ort zu. Für hochwertige Lebensmittel und Wein haben wir grosse Lieferanten. In Kapstadt beispielsweise haben wir einen Weinhändler, der für uns Weine aus den Staaten kauft und sie für uns teils über fünf Jahre in der Stadt reift. Erst dann kommen die Weine in die Weinkeller der einzelnen Lodges. Viele Gäste sind überrascht, im Busch eine Gourmetküche und die besten Weine des Landes geniessen zu können, aber genau dieser Überraschungsmoment in allen Dingen ist unser tägliches Ziel.

Vor 23 Jahren führten Sie die erste Singita Lodge – Ebony.

Was für eine fantastische Zeit! Ich wollte schon immer im Busch arbeiten. Jungs wollen ja oft Feuerwehrmann oder Polizist werden, aber ich wollte ein Ranger sein. Als Luke Bales, der Inhaber von Singita, Ebony baute, war meine einzige Qualifikation für den Job, dass ich in vielen Game Lodges gewohnt hatte und die Besucher kannte.

Als Luke Ebony baute, waren wir in engem Kontakt und überlegten gemeinsam: Wo ist der Markt? Sollte es luxuriös werden? Welche Gäste sollte die Lodge ansprechen? Und während wir sprachen, begann er darüber nachzudenken, welche Rolle ich dabei spielen könnte – und mir ging es genauso. Eines Tages rief er mich an und meinte, dass ich bestimmt darüber nachdenken müsste, aber er würde mich gern als Leiter für seine Lodge haben. Darüber musste ich jedoch nicht nachdenken. Ich wollte den Job.

So wurde mein Kindheitstraum wahr. Ich wurde Lodge Manager, machte meine Pilotenlizenz, wachte morgens auf, wechselte meine Khakifarbene-Uniform in meinen Pilotenuniform, flog zum Flughafen, um die Gäste abzuholen, die ich mittags dann wieder in der anderen Uniform durch den Busch fuhr.

Das verwirrte die Leute und ich hörte sie einmal rätseln: „Hey, der Guide sieht ja genauso aus wie der Pilot. Vielleicht ist er sein Bruder?!“ (Er lacht herzlich.) So lebte ich mit meiner Familie fünf Jahre im Busch. Meine Töchter wurden dort geboren und wuchsen die ersten Jahre ihres Lebens in der Lodge auf – und als wir die Zentrale in Kapstadt gründeten, zogen wir alle nach Kapstadt.

Sie kennen sie alle. Welche ist Ihre Lieblings-Lodge?

Das ist schwer zu sagen, denn sie sind alle so unterschiedlich. Im Laufe der Jahre haben wir alle Lodges stets neugestaltet, damit die Gäste auch immer einen Anreiz zur Rückkehr bekommen. Eine meiner Favoriten ist Pamushana in Simbabwe. Sie ist unglaublich exklusiv: Nur 6 Zimmer auf 15.000 Hektar! Die Region ist wild, ursprünglich, üppig, vielfältig und einfach wunderschön.

Aber auch Tansania begeistert mich – diese satte grüne Weite. Wir alle tragen eine Last in unserem Leben: Die Verantwortung für den Verbrauch der Ressourcen. Wir sollten uns bewusst sein, dass jedes Mal, wenn wir einen Herd anschalten, wir eine Quelle dafür anzapfen, die nicht gut für unsere Umwelt ist. Wenn Sie aber an einem Ort sind, an dem Sie jedes Mal, wenn Sie heisses Wasser nutzen, wissen, dass Sie positive Energie verwenden, fühlt sich das einfach gut an.

Sie unterstützen die örtlichen Gemeinschaften. Warum?

Ohne die Menschen vor Ort können wir weder unsere Arbeit leisten, noch unsere Vision vom Schutz einer Region und gegen Wilderer umsetzen. Was wir versuchen, ist, Projekte zu etablieren, die die Gemeinschaften auf lange Sicht stärken. Wir ermutigen die Menschen, eigene Unternehmen zu gründen, Verantwortung zu übernehmen, sich weiterzubilden. Bildung ist der Schlüssel zu allem.

Ein Beispiel: Wir geben jedes Jahr acht jungen Erwachsenen, die aus 300 Bewerbern ausgewählt werden, die Chance, unsere Singita Kochschule zu besuchen. In 18 Monaten durchlaufen sie die Ausbildung zum Koch und schliessen mit einem Zertifikat ab. Ein bis zwei Jungköche können wir direkt in unseren Lodges einstellen. Die anderen vermitteln wir in Partner-Lodges – und geben ihnen so eine Perspektive. Bildung ist eine fantastische Sache.

Was denken Sie – kommen Safaris jemals aus der Mode?

Im Gegenteil. Ich denke, Safaris werden immer gefragter. Die Welt ist so ein verrückter Ort. Die Menschen stehen ständig unter Leistungsdruck. Alles ist schnell, das technologische Alter, die sozialen Medien … Ich denke, dass der Luxus – und ich denke, dies wird immer gefragter – des blossen Seins, des Friedens im Busch, eine immer lebensverändernde Erfahrung werden wird. Eine lebendige Veränderung!

Viele unserer Gäste sagen, dass ihre Reise nach Afrika ihr Leben verändert hat, weil dieser Kontinent ihnen etwas gab, was sie nie erwartet hätten. Einmal fragte ich einen Gast aus Manhattan, woran dies läge und er meinte: „Wenn Sie wie ich in Manhattan aufgewachsen sind, denken Sie, die Welt beginnt und endet in New York City.

Sie machen Karriere, heiraten den richtigen Partner, kaufen eine Wohnung … New York ist alles für Sie – und dann kommen Sie nach Afrika und Sie sehen, dass es diesen Rhythmus gibt, der das Leben seid Millionen von Jahren bestimmt … Ohne jegliche Beteiligung von Manhattan. Das macht demütig. Man fühlt sich klein und ein bisschen weniger wichtig in der Welt.“

Welche drei Dinge nehmen Sie mit in den Busch?

Ein gutes Fernglas. (Er lacht.) Bislang hätte ich auch immer gesagt, ein Vogelbuch, aber mittlerweile gibt es da so gute Apps. (Er lacht wieder.) Also nehme ich einfach mein iPad mit und habe alles Wissenswerte in diesem flachen Gerät – unglaublich. Und einen guten Sonnenschutz.

Wäre ein Leben ohne Wildnis vorstellbar für Sie?

Ohne Wildnis? Wir brauchen sie. Sie ist ein Teil von uns. Wir versuchen jedem unserer Gäste klar zu machen, dass wir alle Teil der Wildnis sind. Wir verbringen so viel Zeit damit Dokumentarfilme im Fernsehen anzuschauen. Das vermittelt uns das Gefühl, das wir getrennt vom Busch sind. Es gibt Menschen und es gibt die Natur.

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Aber so ist es nicht. Vor gerade einmal 100.000 Jahren lebten wir alle da draussen. Die Zivilisierung hat uns getrennt – aber es ist so einfach, dass wir Menschen wieder in die Natur zurückkehren. Wenn wir zu Fuss durch den Busch gehen, können unsere Gäste die Natur fühlen, sie berühren und wieder eins mit ihr werden.

Haben Sie ein Lebensmotto?

Wenn ich eines Tages sterbe, würde ich mir wünschen, dass man über mich sagt: „Er tat, was er immer wollte.“

Weitere Informationen unter www.singita.com

Über die Autorin

Es gibt sie ganz selten. Doch Anja Hanke hat das grosse Glück zu ihnen zu gehören: Den Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten.

Sie liebt gutes Essen, handgefertigte Weine, erlesene Produkte und diese Verbindung an den verschiedensten Orten dieser Welt einzufangen – und für ihre Leser genussvoll aufzubereiten.

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