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Luxus-Kaffee – Genuss mit dem gewissen Etwas

Luxus-Kaffee – Genuss mit dem gewissen Etwas
Copyright iStockphoto @Tharakorn

Sie werden von Kaffeekennern weltweit geschätzt und können Kilogrammpreise von bis zu 300 Euro erzielen. Doch warum genau zählen Kopi Luwak, Kona & Co zu den besten und teuersten Kaffeesorten der Welt?

Infobox: Exotische Kaffeesorten im Überblick

Coffea Arabica und Coffea Canephora sind die bedeutendsten Sorten der Kaffeewelt und unter ihren „bürgerlichen Namen“ Arabica und Robusta auch die bekanntesten. Weltweit werden fast zweimal mehr Arabica- als Robustabohnen angebaut. Und das obwohl die Widerstandsfähigkeit der Robusta gegen Parasiten, Krankheiten und schlechte Witterungsverhältnisse höher ist.

Ursprünglich stammt die Arabicabohne aus Äthiopien, wird heute aber als Kulturpflanze in vielen tropischen und subtropischen Ländern angebaut. Darunter sind Anbaugebiete, die so klein sind, dass der dort geerntete Kaffee eine absolute Rarität ist. So ist das Anbaugebiet des Blue Mountain-Kaffee auf Jamaika gerade einmal 6.000 Hektar groß. Kühle Temperaturen und starker Niederschlag lassen den Kaffee dort nur langsam reifen und verleihen ihm dadurch sein charakteristisches Aroma. Zusammen mit der geringen Ertragsmenge und der Handpflückung macht ihn dies zu einer der teuersten Kaffeesorten weltweit.

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Ähnliches gilt für den Kona-Kaffee, der an den fruchtbaren Hängen lediglich dreier Vulkane an der Westküste Hawaiis unter idealen klimatischen Bedingungen angebaut wird. Unter Kennern zählt er dank seines gehaltvollen, aromatischen Körpers und schokoladig-nussigen Geschmacks mit dezenten Zimtnoten zu den drei besten Kaffees der Welt. Zu den Fans des Kona zählt unter anderem der ehemalige US-Präsident Barack Obama.

Katze und Kaffee – Wie passt das zusammen?

Ein großer Kaffeeliebhaber ist auch die Indonesische Schleichkatze oder Zibetkatze. Ihr verdankt die Kaffeewelt einen ihrer besten und gleichzeitig gewöhnungsbedürftigsten Genüsse. Die Zibetkatze ernährt sich unter anderem von reifen Kaffeekirschen, von denen sie aber nur das Fruchtfleisch verdauen kann. Die Bohnen werden wieder ausgeschieden, von einheimischen Kaffeebauern eingesammelt, gewaschen und leicht geröstet – fertig ist der Kopi Luwak. Im Darm der Zibetkatze hat bereits eine Nassfermentation eingesetzt, die dem Kaffee sein charakteristisches dunkles und gehaltvolles Aroma verleihen. Der Geschmack wird als würzig, schokoladig und erdig beschrieben.

Unumstritten ist dieser Kaffee jedoch nicht, da seine hohen Erträge leider auch Missbrauch auf den Plan rufen. So bekommt man im „Idealfall“ gestreckten Kopi Luwak angeboten, im Ernstfall stammt der Kaffee von Zibetkatzen aus Käfighaltung. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man Kopi Luwak von anerkannten Händlern in kleinen Packungsgrößen kaufen und darauf achten, dass das Original ausschließlich aus Indonesien stammt.

Im Zeichen des Elefanten

Unbedenklicher, wenn auch nicht preiswerter, ist der Genuss des Black Ivory Coffee. Dieser stammt aus Thailand, wo die auf 1.500 Meter Höhe wachsenden Kaffeebohnen dem Futter der Elefanten beigemischt werden. Das Röstverfahren ist dann ähnlich wie beim Kopi Luwak und schlägt mit einem Tassenpreis von 38 Euro zu Buche.

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Bei einer erwarteten Produktionsmenge von 200 Kilogramm für 2014 ein echtes Schnäppchen, zumal ein Teil der Erlöse der Golden Triangle Asian Elephant Foundation zu Gute kommt. Diese nimmt sich herrenloser Arbeitselefanten an und bietet arbeitslosen Elefantenführern, den Mahuts, neue Perspektiven. Probieren können Interessierte den Black Ivory Coffee in einigen ausgesuchten ostasiatischen 5-Sterne-Hotels.

Infobox: Exotische Kaffeesorten im Überblick

Name Herkunft Besonderheit
Kopi Luwak Die Kaffeemarke stammt aus Indonesien von den Inseln Sumatra, Java und Sulawesi. Varianten findet man auch in Osttimor und Vietnam. Kopi Luwak wird auch „Katzenkaffee“ genannt. Wild lebende Fleckenmusangs fressen eine Mischung aus Arabica-, Liberica- und Excelsa-Kaffeekirschen roh. Da sie nur das Fruchtfleisch verdauen können, werden die eigentlichen Kaffeebohnen wieder ausgeschiedene. Diese werden mühsam von Kaffeebauern eingesammelt und anschliessend geröstet. Für den unvergleichlichen Geschmack sind Enzyme im Verdauungstrakt der Katzenart verantwortlich.
Kona Kona-Kaffee stammt aus dem gleichnamigen Distrikt an der Westküste Hawaiis. 1828 wurden Arabica-Kafeebohnen aus Brasilien nach Hawaii eingeführt und an der Westküste im Kona-Distrikt angepflanzt. Die Ergebnisse begeisterten schon bald Geniesser in aller Welt. Der Preis für Kona-Kaffee liegt gewöhnlich beim Zehnfachen von „normalem“ Arabica-Kaffee.
Jamaica Blue Mountain Der Kaffee stammt von den Anbaugebieten in den jamaikanischen Blue Mountains. Aufgrund der besonderen Bedingungen erhalten die Arabica-Bohnen in den Blue Mountains besonders viel Zeit zum Reifen. Daraus resultiert das unverwechselbare Aroma, das den Jamaica Blue Mountain Kaffee zu einer der edelsten Kaffeesorten der Welt macht.
Black Ivory Black Ivory Kaffee stammt aus den nördlichen Hochebenen Thailands. Für die Herstellung des Black Ivor Kaffees werden rohe Kaffeekirschen in das Futter von Elefanten gemengt. Die Tiere können die Bohnen nicht verdauen, sodass sie diese wieder ausscheiden. Nach der Rüstung entsteht aus der Bohne dann der fertige Kaffee. Für den besonderen Geschmack sind die Enzyme im Verdauungstrakt der Elefanten verantwortlich.
Stenophylla Stenophylla-Kaffee stammt Guinea, Sierra Leone und der Elfenbeinküste, wird aber auch in Ghana und Nigeria angebaut. Stenophylla ist eine eigene Pflanzenart. Bei der begehrten afrikanischen Kaffeesorte handelt es sich also nicht um ein Produkt aus Arabica- oder Robusta-Bohnen. Ihre besonderen Aromen verleihen der Stenophylla-Bohne das besondere Prestige.
Excelsa Die Excela-Bohne wurde im Jahre 1904 am Tschadsee entdeckt. Bei Excelsa handelt es sich, wie auch bei der Stenophylla-Bohne, um eine eigenständige Kaffeesorte. Sie ist sehr selten und wird bis heute fast ausschliesslich im Tschad angebaut. Kennzeichnend ist ihr kräftiger Wuchs und die Fähigkeit, auch in trockenen Gebieten gut zu gedeihen.
Liberica Liberia, Sierra Leone, Zentralafrikanische Republik, Benin, Philippinen, Indonesien und Vietnam gelten als Hauptanbaugebiete für die Liberia-Bohne. Liberica-Bohnen werden im Vergleich zu Arabica und Robusta als minderwertiger angesehen. Als Ausgangsbohne für Kreuzungen führte sie aber vor allem im Falle des Maragogype zu exzellenten Ergebnissen. Ursprünglich stammt die Sorte aus dem Flachland Westafrikas.
Maragogype Maragogype wird hauptsächlich in Mexico und Nicaragua angebaut. Die besten Ergebnisse entstammen der Region Chiapas. Es handelt sich um eine Kreuzung aus Arabica- und Liberica-Bohnen, die vor allem durch ihre Grösse von sich reden macht. Die Kaffeesorte, die auch als „Elefantenbohne“ bezeichnet wird, liefert sehr milde und säurearme Kaffees und gilt daher als besonders magenschonend.

Über die Autorin

Jeannine Linnepe ist redaktionell seit Jahren in der Außer-Haus-Branche aktiv, unter anderem als Stammautorin der Ausgehführer „Bochum geht aus!“ und „Dortmund geht aus!“.

Neben guten Hotels und Restaurants, welche die freie Journalistin regelmäßig testet und bewertet, gelten ihre besonderen Vorlieben vor allem dem Reisen und der Whiskyszene.

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