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Glückliche Zitronen – Limoncello von Anna L. Deeg

Glückliche Zitronen – Limoncello von Anna L. Deeg
Copyright Sophia Hoffmann

Sauer macht lustig, sagt man. Ob das stimmt, ist ein Mythos, der gerne bedient wird. Was aber gewiss ist: Sauer kann sehr köstlich sein. Das beweist die Münchnerin Anna Lena Deeg.

Eigentlich liebt sie den Norden. Die unberührte Natur und die Weiten Skandinaviens. Und die Männer des Nordens. Schliesslich war die erste Liebe von Anna Lena Deeg der Zeichentrickheld „Wicki“ aus der Komikserie, gesteht sie augenzwinkernd. Längst sind diese Tage vergangen. Mittlerweile studiert die Münchnerin Nordistik, spricht sowohl Schwedisch als auch Isländisch fliessend und arbeitet gerade an ihrer Doktorarbeit.

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All das klingt nun einmal wahrlich nicht danach, als schiebe Anna Lena Deeg eine „ruhige Kugel“. Dennoch: Nur büffeln und das Hirn mit Wissen füllen, reicht der 31-Jährigen nicht aus. Doch anstatt sich schlicht ein entspannendes Hobby zu suchen, das sie ab und zu aus der trockenen Materie rausholt, gründete die Doktorandin gleich noch eine eigene Firma. Viel mehr eine kleine genussvolle Manufaktur, in der sie einem Früchtchen aus dem sonnigen Süden sein köstliches Aroma entlockt: der Zitrone.

Die Früchtchen des Südens

Anna Lena Deeg bedruckt jedes Etikett von Hand
Anna Lena Deeg bedruckt jedes Etikett von Hand

In einer alten Gastronomieküche im Münchner Stadtteil Neuhausen zaubert sie ihren fruchtig-herben Limoncello. „Das Rezept habe ich von meiner Mutter. Sie wiederum brachte es aus Italien mit.“

Kindheitserinnerungen, die sie heute in Flaschen füllt, denn ihre Mutter liebt die Sonne Italiens und reiste in den 1950er und 1960er Jahren mehrfach ins Land, in dem die Zitronen blühen. Das Rezept, aus dem Anna Lena heute ihren Limoncello macht, brachte sie damals gleich mit.

25 handverlesene und unbehandelte Zitronen muss die Nordistikstudentin für eine einzelne Flasche Limoncello schälen. Von Hand versteht sich. Aber das ist kein Problem für Anne Lena Deeg: „Das Schälen hat fast etwas Meditatives – und das praktische Arbeiten mit Messer und Schäler ist der perfekte Ausgleich zu meiner Doktorabeit über die Wikingerliteratur,“ schmunzelt sie.

Die so gewonnenen Schalen legt sie für mehrere Wochen in Kesseln mit Alkohol ein, damit sich die feinsäuerlichen Aromen schonend und natürlich lösen. Danach wird die Flüssigkeit abgegossen, gefiltert, mit Wasser auf 24 Prozent Alkohol gestreckt. Abschliessend schmeckt sie den Fond mit Zucker ab. Das Ergebnis ist ein herrlich frischer und fruchtiger Limoncello, bei dem man nicht nur die pure Sonne Italiens schmeckt, sondern vor allem die Liebe, die in jeder Flasche steckt.

Aussen hübsch, innen süss

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Anna Lena Deeg sich auch bei der Verpackung etwas Besonderes hat einfallen lassen. Jede Flasche ihres „Felice Limone“ (z. Dt. glückliche Zitronen) ist ein Unikat, denn alle Etiketten sind von ihr selbst mit witzigen Motiven handbedruckt. Doch dabei bleibt es nicht, denn auch das Fleisch der Zitronen verarbeitet die umtriebige Studentin weiter und kocht daraus köstlich-herb-zitronige Marmeladen.

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Was sie selbst an ihrem Limoncello so liebt? „Er ist nicht so übersüsst, wie manch industriell hergestellter Zitronenlikör.“ Ausserdem kann man ihn vielseitig einsetzen. Pur – dann empfiehlt die kreative Studentin ihn eiskalt. „Am besten legt man in eine Stunde vor dem Genuss ins Eisfach und serviert ihn dann auch auf Eis.“ Aber auch mit Sekt oder Weisswein aufgegossen – und selbst in einem fruchtigen Limoncello-Tiramisu – schmeckt er köstlich. Ein wahrer Allrounder also, der einfach nur glücklich macht.

Weitere Informationen unter felicelimone.com

Über die Autorin

Es gibt sie ganz selten. Doch Anja Hanke hat das grosse Glück zu ihnen zu gehören: Den Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten.

Sie liebt gutes Essen, handgefertigte Weine, erlesene Produkte und diese Verbindung an den verschiedensten Orten dieser Welt einzufangen – und für ihre Leser genussvoll aufzubereiten.

Kommentare

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Dr. Armgard Müller-Kicherer

Wie schön, daß es noch mehr Liebhaber von Saurem gibt, das fröhlich macht... Genau so habe ich auch angefangen, unser Zitronenbaum trug plötzlich 80-100 kg, da mußte was pasieren... und ich machte Limoncello und Zitronenmarmelade... Und welch ein Glück, ich war schon promoviert! Ich wünsche meiner jungen " Kollegin viel Glück und Erfolg und natürlich Viel Freude weiterhin! Noch ein Tipp: die leere Limoncello-Flasche nicht ausspülen, sondern mit einem sehr guten Weißweinessig füllen und für Salatsoßen nehmen, bevorzugt grüne Blattsalate.
Viele Grüße,
A.M.-K.

Ulaya Gadalla

Ein originelles Geschenk. Den Unterschied zu einem Massenprodukt schmeckt man sofort. Prosecco und Limoncello - ein Heilmittel gegen Kopfweh. Hugo ist out.

Christine Stoiber-Steier

Kann ich nur bestätigen, ich lass ihn mir immer schicken. Auch als Geschenk ein Knaller

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