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Die Wahl des Whiskys – pure Geschmacksache

Die Wahl des Whiskys – pure Geschmacksache
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Whisky hat sich in den letzten Jahren von einem Geheimtipp zum Trendgetränk gemausert. Das „Wasser des Lebens“ wird von Jung und Alt gleichermassen geschätzt. Für Einsteiger ist es jedoch oft schwierig, sich dem Thema zu nähern. Dabei muss man sich eigentlich nur an die wichtigste Regel halten: Es zählt nur der persönliche Geschmack.

Ob ihn die Iren oder die Schotten erfunden haben, wird wohl einer der ewigen Streitpunkte der Geschichte bleiben. Der Name Whisky leitet sich jedenfalls vom gälischen „Uisge Beatha“ (Wasser des Lebens) ab. Unstrittig ist, dass sich Whisky so grosser Beliebtheit erfreut, wie nie zuvor. Das verstaubte Image, ein Getränk für ältere Herren zu sein, hat er längst abgelegt, denn auch viele Jüngere haben sich zu „Maltheads“ entwickelt.

Beginners Guide: Die wichtigsten Whisky-Sorten auf einen Blick

Viele Nicht-Whiskytrinker können die Begeisterung jedoch nicht nachvollziehen. Für sie ist Whisky zu stark, brennt in Mund und Rachen und Geschmacksnuancen wie „Karamell“, „Haferflocken“ oder „Seetang“ können sie beim besten Willen nicht entdecken. Das hat einen einfachen Grund: Whisky ist Übungssache.

Aller Anfang ist mild

Die wichtigste Grundvoraussetzung für den Genuss ist ein offenes und ehrliches Interesse. Wer sich zum Whisky trinken genötigt fühlt, wird schwerlich Zugang finden und nur selten echte Begeisterung entwickeln.

Für alle, die mit Spass und Neugier an die Sache herangehen, gibt es eine ganze Reihe idealer Anfängerwhiskys. Hier seien zum einen fast alle Iren genannt. Diese werden dreifach destilliert und – bis auf eine Ausnahme – nicht getorft. Das macht sie besonders mild, recht süss und leicht zugänglich.

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Doch auch unter den schottischen Whiskys, die nur zweifach destilliert werden und daher grundsätzlich kräftiger sind, finden Interessierte gute „Einsteigermodelle“. Vor allem die Malts der Regionen Lowlands und Speyside sind zu empfehlen. Von Islay– und Highlandwhiskys hingegen wird Anfängern oft abgeraten, da diese sehr kräftig und vor allem häufig stark getorft sind.

Von dieser Verallgemeinerung sollte sich jedoch niemand abschrecken lassen, denn eine der goldenen Regeln lautet: Bei Whisky zählt nur der eigene Geschmack. Und so hat sich für manchen Anfänger schon ein Torfmonster von der Insel Islay als Einstieg in die Welt der Whiskys erwiesen.

In der Ruhe liegt der Genuss

Eine weitere Goldene Regel: Whisky braucht Zeit. Das Wasser des Lebens ist nichts für Eilige, hier geht es um Genuss. Ähnlich wie Wein entfaltet auch ein guter Single Malt sein ganzes Können erst in Verbindung mit Luft. Das Ziel ist also nicht, möglichst schnell viele Sorten zu trinken, sondern sich die Zeit für einen Whisky zu nehmen und diesen mit all seinen Aromen und Geschmacksnuancen kennen zu lernen.

Zum Schluss noch eine Anmerkung: Ein guter Single Malt Whisky ist kein Mixgetränk. Ihn mit Cola oder ähnlichem zu mischen, grenzt an ein Sakrileg. Und auch über Eiswürfel im Whisky rümpfen Kenner die Nase, da diese sämtliche Aromen terminieren. Einige Tropfen Wasser hingegen können den Whisky öffnen und verborgene Aromen zum Vorschein bringen. Ob und mit wie viel Wasser man seinen Whisky verdünnen möchte, ist aber ebenfalls wieder Geschmacksache.

Beginners Guide: Die wichtigsten Whisky-Sorten auf einen Blick

Produkt Herkunft Beschreibung
Blended Whisky Schottland, Irland Ein Blended Whisky ist ein Verschnitt aus verschiedenen Whiskys. Ein Blend enthält Whiskys aus Malt- und Grain-Brennereien. Je höher der Malt-Anteil, desto höher ist oft auch die Qualität.
Grain Whisky Schottland, Irland Grain Whisky wird aus Weizen, ungemälzter Gerste und anderen Getreiden hergestellt. Meist werden sie zum Mischen verwendet und bilden die Grundlage eines Blend. Vereinzelt werden sie auch als Single Grain Whisky verkauft.
Malt Whisky Schottland, Irland Destillate aus Malz bilden die Grundlage des Malt-Whiskys. Man unterscheidet zwischen einem Single Malt (ausschliesslich aus einer Destillerie), einem Single Single Malt (ausschliesslich aus einem Brenndurchlauf), einem Pure Single Malt (ein Destillat aus mehren Fässern), Single Cask Malt (ausschliesslich aus einem Fass).
American (Canadian) Blended Whiskey USA, Kanada Der American /Canadian) Blended Whiskey ist ein Verschnitt aus Mais- und Roggenwhiskeys mit Getreidegeist.
Rye Whiskey USA, Kanada Als Rye Whiskey bezeichnet man das Destillat einer Getreidemischung mit mindestens 51 % Roggen.
Bourbon Whiskey USA, Kanada Als Bourbon Whiskey bezeichnet man das Destillat einer Getreidemischung mit mindestens 51 % Mais. Es wird unterschieden zwischen einem Blended Bourbon Whiskey (eine Mischung verschiedener Bourbon Whiskeys und mindestens 51 % unverschnittenem Straight Bourbon Whiskey), einem Blended Straight Bourbon Whiskey (Mischung aus verschiedenen Straight Bourbon Whiskeys) und einem Straight Bourbon Whiskeys (ungemischt).
Tennessee Whiskey USA Als Tennessee Whiskey bezeichnet man einen Whiskey der zu mindestens 51 % aus Mais und zu mindestens 20 % aus Roggen, Weizen oder Gerste besteht.
Corn Whiskey USA Corn Whiskey hat einen Maisanteil von mindestens 79 %.
Japanischer Whisky Japan Japanischer Whisky wird meist nach dem Vorbild des schottischen Malt Whiskey hergestellt. Dabei schmeckt dieser aber ganz anders. So überzeugt der japanische Whiskey mit klareren und milderen Aromen.

Über die Autorin

Jeannine Linnepe ist redaktionell seit Jahren in der Außer-Haus-Branche aktiv, unter anderem als Stammautorin der Ausgehführer „Bochum geht aus!“ und „Dortmund geht aus!“.

Neben guten Hotels und Restaurants, welche die freie Journalistin regelmäßig testet und bewertet, gelten ihre besonderen Vorlieben vor allem dem Reisen und der Whiskyszene.

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