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Kiwi

Kiwi
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Allgemeines

Genau genommen handelt es sich bei der Kiwi um einen Überbegriff für mehrere Pflanzenarten aus der Familie der Strahlengriffelgewächse. Die Zitrusfrucht, die auch Chinesische Stachelbeere genannt wird, ist in Deutschland sehr beliebt und gehört zu den meist gekauften Exoten. Sie hat eine dünne braune Haut mit vielen kleinen Härchen und verfügt über ein grünes Fruchtfleisch, das mit vielen kleinen Samen gespickt ist. Diese können bedingungslos mitgegessen werden, so dass der Verzehr keine große Vorbereitungszeit in Kauf nimmt.

Die Pflanze selbst ist ein lianenartiges Gewächs, das sich um andere Pflanzen herum schlängelt und dabei bis zu 20 Meter lang werden kann. Im kontrollierten Anbau ist die Pflanze aber oft auf sich alleine gestellt. Daher treten viele Kultivierungsformen in strauchartiger Form auf. In Sachen Größe und Länge reichen diese bei weitem nicht an die Verwandtschaft in der freien Natur heran.

Herkunft

In der freien Natur wächst die Kiwi vermutlich schon seit tausenden von Jahren in China. Genauer gesagt hat sie im Nordosten des Landes ihren Ursprung gefunden. Die verschiedenen Arten haben sich aber schnell in weitere Teile des Reichs der Mitte ausgebreitet.

Es dauerte jedoch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, bis christliche Missionare die Frucht in den dichten und weitläufigen Waldgebieten entdeckt haben. Dadurch gelangte die Kiwi nach Neuseeland, wo klimatisch perfekte Bedingungen für den Anbau von zahlreichen Sorten vorherrschen. Hier erhielt sie auch ihren Namen, in Anlehnung an den Nationalvogel des Staates im Südpazifik.

In den 1970er und 80er Jahren verbesserten sich die weltweiten Transportwege derartig, dass die Kiwi schon bald in unserem Sprachraum Einzug erhielt. Ebenso wurden neue Anbaugebiete erschlossen, so dass Neuseeland und China bei weitem nicht mehr die einzigen Produzenten sind. In Bezug auf bestimmte Sorten ist inzwischen Italien sogar Weltmarktführer. Darüber hinaus wird die Kiwi in Mittelamerika, Frankreich, Griechenland und nahezu allen subtropischen Gebieten dieser Erde angebaut.

Inhaltsstoffe

Die Kiwi enthält sehr wenig Fett und besteht zum größten Teil aus Wasser. Bemerkenswert ist jedoch der enorme Vitamin C Gehalt, der den einer Zitrone um Längen übertrifft. Von bis zu 75 Milligramm auf 100 Gramm der Frucht ist auszugehen, so dass der Bedarf eines ausgewachsenen Menschen für einen Tag schon nahezu mit dieser Menge erreicht werden kann.

Vergleichsweise hoch ist auch der Anteil an verschiedenen Mineralstoffen, selbst wenn hier nur Bruchteile des Tagesbedarfs abgedeckt werden können. Calcium, Kalium und Magnesium sind dabei die Spurenelemente, die am reichhaltigsten vertreten sind. Ein Blick sollte außerdem auf das Enzym Actinidain geworfen werden, dem im Zusammenhang mit Milchprodukten eine besondere Bedeutung zukommt. Es sorgt dafür, dass Milchprodukte, die mit der rohen Kiwi in Berührung kommen, sehr schnell sauer werden und nicht mehr genießbar sind. Diese Kombination sollte daher in jedem Fall vermieden werden. Schon eine geringe Hitzezufuhr lässt das Enzym denaturieren. Dann ist der Zusammenschluss mit Milchprodukten bedingungslos möglich.

Actinidain hat aber noch eine andere Funktion. Es spaltet Eiweiße und sorgt dafür, dass entsprechende Produkte besser verdaut werden können. Eine Kiwi als Dessert, nach einem eiweißhaltigen Essen, ist also niemals ein Fehler.

Verwendung

Obwohl viele kreative Verwendungsmöglichkeiten für die Kiwi existieren, ist der althergebrachte Rohverzehr immer noch mit Abstand am beliebtesten. Dieser ist schließlich herrlich unkompliziert: Die Kiwi muss nur mit einem Messer halbiert werden, um sie anschließend mit einem Teelöffel – Hälfte für Hälfte – auszulöffeln.

Aber auch im Rahmen eines Obstsalat macht sich die exotische Frucht besonders gut. Denkbar sind ebenso Verwendungen auf einem Kuchen, oder in einem Smoothie, wo sie beliebig mit anderen Früchten kombiniert werden kann. Dabei sorgt man in jedem Fall für eine direkte und verträgliche Vitamin C Zufuhr. Vorsicht ist allerdings bei Allergikern geboten. So sind Abwehrreaktionen und Unverträglichkeiten bekannt, die für manche Menschen den Genuss der Kiwi leider ausschließen.

Wer Kiwis trotz aller Warnungen in einer Quarkspeise verwenden möchte, sollte einen kleinen Tipp befolgen, nachdem brühendes Wasser über die Kiwi gegossen wird. Die Wirkung des Enzyms, das für die Unverträglichkeit verantwortlich ist, wird damit außer Kraft gesetzt.

Drucktest

Die gängigste Methode, um über die Reife einer Kiwi zu entscheiden, ist der Drucktest. Gibt die Schale bei leichtem Druck leicht nach, hat die Frucht ihren optimalen Reifegrad erreicht. Die süßlichen Geschmacksaromen sind dann am stärksten ausgebildet.

Reife Kiwis sind allerdings nicht besonders lagerfähig und sollten binnen von wenigen Tagen verzehrt werden. Trotzdem ist diese Variante des Einkaufs weitaus mehr zu empfehlen, als der Erwerb von unreifen Früchten. Das gezielte Nachreifen in den eigenen vier Wänden ist nämlich nicht immer von Erfolg gekrönt.

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