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Brennnessel

Brennnessel
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Allgemeines

Bei den Brennnesseln handelt es sich um eine Pflanzengattung, die in vielen verschiedenen Arten vorkommt. Beheimatet ist sie in der Familie der Brennnesselgewächse. Diese sind quer über den Globus verteilt. So finden sich in nahezu jeder Klimazone Arten, die an die dortigen Verhältnisse angepasst sind. Überall zeugen Brennnesseln von besonders stickstoffreichen Böden. Erhöhte Brennnesselvorkommen lassen daher den direkten Rückschluss auf die Beschaffenheit des jeweiligen Bodens zu.

In Deutschland sind die Arten Große Brennnessel und Kleine Brennnessel weit verbreitet. Zwar sind auch weitere Arten zu finden, jedoch kann man hier von vereinzelten Vorkommen ausgehen. Es handelt sich bei allen Vertretern der Gattung um einjährige, oder ausdauernde, krautige Pflanzen. Die Wuchshöhe ist sehr variabel. Je nach Habitus sind Höhen von 10 Zentimetern, bis hin zu 3 Metern möglich. Die Antarktis stellt den einzigen Ort auf der Welt dar, an dem keine Brennnesseln vorkommen. Ansonsten gibt es die Heil- und Nutzpflanze überall. Die Verbreitung erstreckt sich gleichmäßig auf der Nord- und der Südhalbkugel unseres Planeten und alleine in China gibt es 14 verschiedene Arten der Brennnessel.

schmerzhafte Berührungen

Jedes Kind kennt das Gefühl, eine Brennnessel im Vorbeigehen mit nackter Haut gestreift zu haben. Sofort fängt es an zu brennen und es bilden sich rote Quaddeln, die über mehrere Tage hinweg unangenehm sein können. Der Grund dafür findet sich in den Brennhaaren auf den Blättern der Pflanze. Genauer gesagt dreht sich alles um die Abwehrstoffe, die über diese Organe abgegeben werden. Dabei handelt es sich um Histamine und Armeisensäure. Nach einer Berührung ist es wohl nicht zu vermeiden, einige Tage mit dem Juckreiz und dem Brennen zu leben. Gelindert werden kann der Zustand jedoch mit allen gängigen Produkten, die auch gegen Mückenstiche helfen. Fenistil-Gel ist dabei inzwischen schon ein Klassiker.

Verwendung in der Küche

Natürlich muss auch bei der Verarbeitung der Brennnessel als Heilkraut beachtet werden, dass es nicht zu unangenehmen Berührungen kommt. Es empfiehlt sich dabei immer Handschuhe zu tragen, wenn man mit der Pflanze hantiert. Gewöhnlicher Weise wird die Brennnessel auf zwei unterschiedliche Arten eingesetzt. So kann ein Tee aus den Blättern gewonnen werden, diese können aber auch als Gemüse verzehrt werden. In der Zeit der Weltkriege wurde davon im großen Maßstab gebrauch gemacht und dadurch bekam die Brennnessel das Image als Notstandsmahlzeit in Zeiten des Hungers.

Dieser Ruf wird der Gemüsepflanze aber nicht gerecht. Tatsächlich verfügt die Brennnessel über viele wertvolle Inhaltsstoffe, die eigentlich dazu veranlassen sollten, sie viel häufiger auf den Speiseplan zu setzen. Ein Umdenken hat bereits in der Sternegastronomie stattgefunden. Es ist zu beobachten, dass immer häufiger auf die Brennnessel als Beilage zurückgegriffen wird. Kurz abgekocht und leicht gewürzt ist die Zubereitung der jungen Brennnesseltriebe eine Sache von wenigen Minuten. Ebenso begehrt ist der Brennnesselspinat. Zu diesem Zweck müssen die Triebe jedoch etwas länger gekocht werden.

Inhaltsstoffe

Die ansteigende Beliebtheit der Brennnessel ist, wie bereits angedeutet, auf die wertvollen Inhaltsstoffe zurückzuführen. So ist der Gehalt an Flavonoiden (sekundären Pflanzenstoffen) und Mineralstoffen sehr hoch. Der Anteil an Eisen in der Brennnessel übertrifft sogar den Anteil im Spinat. Hinzu kommen große Anteile an Vitamin A und C. Auf 100 Gramm bemessen übertrifft die Brennnessel bezüglich der Vitamine so manche Zitrusfrucht und kann zum Beispiel mit Orangen auf voller Linie mithalten. Abgerundet wird das rundum gesunde Gemüse mit einem sehr hohen Eiweißgehalt. Bei getrockneten Pflanzentrieben liegt dieser bei 40 Prozent der Gesamtmasse.

gesundheitlicher Nutzen

Die Brennnessel ist schon seit dem Altertum für ihre heilende Wirkung bekannt. Allerdings haben sich die Einsatzweisen stark verändert. Im Mittelalter galt sogar das Peitschen mit den jungen Trieben als gesundheitsfördernde Maßnahme, die den Blutfluss verbessern sollte.

Heute wird vorzugsweise auf Brennnesseltee zurückgegriffen. Hierfür empfiehlt es sich, die Brennnessel vorher zu trocknen. Auf diese Weise verlieren die Säuren, die als Abwehrstoffe eingesetzt werden, ihre Wirkung. Im Rahmen einer Kur wird der Tee gerne zur Entgiftung und Entschlackung des Körpers eingesetzt. Müdigkeit und Erschöpfung wird dabei vor allem mit dem hohen Eisenanteil erfolgreich entgegengewirkt.

Außerdem sind positive Einflüsse auf Leber und Galle nachgewiesen und selbst die Verdauung lässt sich durch den medikamentösen Einsatz der Brennnessel optimieren. Weitere Einsatzgebiete bietet die Brennnessel bei Harnwegsinfektionen und zur Vorbeugung von Blasen- und Nierensteinen. Die Brennnessel verfügt über eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Hiervon kann auch im Rahmen einer Arthritis gebrauch gemacht werden. Durch den Einsatz der Brennnessel lässt sich die schulmedizinische Medikation oftmals reduzieren, was zu weniger Nebenwirkungen führt.

Aber auch ohne akute Beschwerden wird eine regelmäßige Einnahme von Brennnesselprodukten geraten. Die stimulierende Wirkung auf das Immunsystem stärkt die Abwehrkräfte und Bluthochdruck wird besonders wirksam vorgebeugt. Falls es etwas Abwechslung gegenüber dem Einsatz des Tees bedarf, erfüllt ein leckerer Smothie ganz sicher seinen Zweck. Er birgt den Vorteil, dass die Brennnessel mit anderen gesundheitsfördernden Pflanzen gemischt werden kann, oder durch die Zugabe von Zitrusfrüchten zu einem schmackhaften Erfrischungsgetränk wird.

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