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Namibia – Land der köstlichen Entdeckungen

Namibia – Land der köstlichen Entdeckungen
Copyright Jürgen Götz

Zugegeben: Auf den ersten Blick erscheint Namibia – das raue Land im Süden des afrikanischen Kontinents – kein kulinarisches Kleinod zu sein. Doch eines lehrt Namibia seine Besucher schnell: Ein zweiter Blick lohnt immer. Besonders auf dem Teller.

Wer Sonne sucht, wird in Namibia fündig. Wer Abenteuer, einzigartige Naturlandschaften und unvergesslichen Begegnungen mit wilden Tieren sucht, ebenfalls. Und wer seinen Gaumen verwöhnen möchte – auch der ist in Namibia genau richtig.

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Denn auch wenn das Land zwischen Angola, Botswana, Südafrika, Sambia und dem Atlantischen Ozean mit seinen rauen, teils karg wirkenden Weiten wenig fruchtbar erscheinen mag, Hochgenuss ist hier nicht nur in luxuriösen Lodges zu finden. Man muss eben einfach nur wissen, wo man nach ihm sucht.

Wer suchet, der findet

Feuermachen auf traditionelle Art
Feuermachen auf traditionelle Art

Über die vergangenen Jahrhunderte hinweg haben die San, die Ureinwohner der Kalahari, ein feines Gespür entwickelt, der trockenen Erde Köstliches zu entlocken. Wenn sie sich auf Suche nach Nahrhaftem machen, dann selten erfolglos. Denn was für uns Europäer nicht erkennbar ist, entpuppt sich vielleicht sogar als eine der grössten Delikatessen der Welt.

In den feinsten Rissen der spröden Kalahari-Erde entdecken die San in der Regenzeit zwischen März und Mai sogar Trüffel. Zwar sind die kleinen, dunkelbraunen Wüstenpilze unscheinbarer und milder im Geschmack als ihre namhaften und teuer gehandelten Artgenossen aus Alba und dem Périgord, dafür umgibt sie eine besondere Magie.

Denn es ist ein überwältigendes Schauspiel die San auf ihrer Suche begleiten zu dürfen. Auf namibisch nennt das kleinwüchsige Urvolk die seltenen Wüstenknollen „N’abbas“ für etwas Braunes oder „Omatumbula“ – was aus der Erde. Und dort, in der geschichtsträchtigen Erde Namibias, finden die San noch viele weitere kulinarische Schätze.

Das weisse Gold der Kalahari beispielsweise – das Ursalz – wird auf der ganzen Welt als eines der gesündesten und wertvollsten Salze geschätzt. Frei von schädlichen Umwelteinflüssen zählt es zu den reinsten Gewürzen dieser Erde.

Zwischen Kudu, Rind und Straussensteak

Von Austern aus Walvis Bay oder Lüderitz über Olivenöl, grünen Spargel aus Swakopmund bis hin zu butterzarten Filets von Springbok, Oryx oder Kudu. Keine Frage: Namibia ist in erster Linie ein fleischessendes Land. Auf der enormen Fläche von 824.00 km² leben hier gerade einmal etwa 2.113.000 Einwohner.

Viel Raum, um Rinder- oder Schafherden ein paradiesisches Dasein zu ermöglichen, das sie wiederum mit bestem Fleisch belohnen. Doch es sind vor allem die ursprünglichen Wildtiere, die für feinsten und zugleich besonderen Geschmack stehen und von einer jungen Kochelite in verheissungsvolle Kreationen verwandelt werden.

Zwar sagt man, dass der Geschmack von Antilopen wie dem würzigen Kudu, dem zarten Springbok und der heimischen Oryx an Wild erinnert. Kenner sind sich jedoch sicher, dass sie mehr schmecken. Etwas Eigenes, Besonderes – „Afrika eben“, benennen sie es schlicht… und irgendwie weiss man sofort, was sie meinen.

Die meisten Fleischprodukte besitzen dabei adelnde Bioqualität, die die Tiere allein durch den natürlichen Auslauf und das schadstofffreie Futter erlangen. Denn auch wenn das Leben in der weitläufigen Abgeschiedenheit so manche Herausforderung für den Menschen bietet – die Welt ist hier im Süden eben doch noch in Ordnung … und schmeckt einfach gut.

Wenn in gusseisernen Töpfen, den „Potje“ deftige Fleischeintöpfe über Stunden vor sich hin schmoren, um ihr reiches Aroma und eine einzigartige Konsistenz zu erreichen, erwarten den Gast typische Gerichte des Landes, die bei herzlicher Gastfreundschaft serviert werden. Diese findet ihre höchste Form bei einem „Braai“. Wer meint, ein „Braai“ sei ein schlichtes Treffen zum Grillen, der irrt.

Auch wenn es dabei, wie bei uns, meist um das perfekte Garen von Fleisch oder Würsten geht, ist Braaien doch eher ein gesellschaftliches Ritual, das vor allem eines erfordert: Zeit. Schliesslich besagt ein namibisches Sprichwort: „Ihr habt die Uhr – wir die Zeit.“ Und so ist es.

Fangfrisch aus dem Meer

Neben der Wüste, in all ihren geologischen Facetten, und der urwüchsigen grünen Lungen des Caprivi-Deltas am Ufer des majestätischen Sambesis, dem viertgrössten Fluss Afrikas, nährt vor allem der Atlantische Ozean die Speisekammern Namibias.

Über 1.500 Kilometer zieht sich die vom kalten nährstoffreichen Benguela-Strom geprägte Atlantikküste vom Norden bis zum Süden des Landes. Wer fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte sucht, ist in den Küstenstädten Namibias – von Lüderitz bis Swakopmund – bestens aufgehoben.

Auf fast jeder Speisekarte findet sich frischer Kabeljau, der entlang der gesamten Küste gefischt werden kann. Auch Seehecht, Dorade und Makrele finden sich auf den Tellern. Ein kulinarisches Highlight ist der weiss fleischige „Kingklip“, ein fettarmer Fisch mit einem milden, delikaten Geschmack, der die kühlen Gewässer des Südostatlantiks liebt.

International bekannt ist Namibia mittlerweile für seine hervorragenden Austern, die vor Swakopmund, Walvis Bay und Lüderitz wachsen. In Restaurants und Bars, aber auch auf Katamaran-Touren werden sie zumeist „au naturel“ mit grobem Salz und einem Spritzer Zitrone verspeist.

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Copyright Anja Hanke

Zu den kulinarischen Highlights der namibischen Küste gehört zudem der Crayfish, eine Langustenart, die in Felsriffen zu finden ist und gerne gegrillt oder in Butter gedünstet gereicht wird. Die für den Fang und die Verarbeitung von Crayfish bekannte Küstenstadt Lüderitz widmet dem Krustentier gleich ein ganzes Fest: Jedes Jahr zwischen Mai und Juni führt das „Lüderitz Crayfish Festival“ Einwohner und Besucher für eine Feier des Meeres zusammen.

Weingenuss – Made in Namibia

Dass in Namibia hervorragendes Bier gebraut wird, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch wer hätte geahnt, dass hier unter der sengenden Sonne, die teils sogar den Asphalt der Strassen verflüssigt, hervorragendes Traubengut reift. Zwar gehört Namibia mit einer Anbaufläche von 12 Hektaren zu den kleinsten und trockensten Weinbaugebieten der Welt.

Die Weine, die die Winzer unter aussergewöhnlich harten Bedingungen produzieren, sind allerdings exzellent. Eine besondere Leistung, denn es sind nur einige wenige Patrioten, die sich zwischen dem 21. und 28. südlichen Breitengrad aufgetan haben, in abwechslungsreichen Mikroklimas, aus konzentrierten Traubengut hocharomatische Weine zu vinifizieren.

Die vinophile Geschichte Namibias ist dabei noch recht jung: 1990 wurden in Omaruru, dem ältesten Weinanbaugebiet, die ersten Trauben angebaut – und erst fünf Jahre später konnten sie geerntet werden.

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Ja, Namibia ist Landschaft pur. Eine unvergessliche Begegnung zwischen Mensch und Tier. Mit der Entstehung unserer Erde. Namibia macht ehrfürchtig, das Herz weit und gibt Raum zum freien Atmen. Und es ein Land, in dem sich Gourmets als wahre Entdecker fühlen dürfen – und dabei auf so viele Arten verwöhnt werden.

Weitere Informationen unter: www.namibia-tourism.com

Über die Autorin

Es gibt sie ganz selten. Doch Anja Hanke hat das grosse Glück zu ihnen zu gehören: Den Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten.

Sie liebt gutes Essen, handgefertigte Weine, erlesene Produkte und diese Verbindung an den verschiedensten Orten dieser Welt einzufangen – und für ihre Leser genussvoll aufzubereiten.

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