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Marrakesch – Eine Reise zur Perle des Orients

Marrakesch – Eine Reise zur Perle des Orients
Copyright Anja Hanke

Der Traum aus 1001 Nacht ist oft ein überstrapazierter Mythos, der selten noch den Charme längst vergangener Tage in sich trägt. In der Königstadt Marrakesch jedoch wird er zur modernen Realität. Hier vereint sich das geschäftige Treiben auf den alten Basaren mit dem teils überwältigenden Luxus der Moderne. Tauchen Sie mit unserer Autorin Anja Hanke in den Zauber dieser Stadt ein.

Die heisse Luft ist vom melodischen Stimmengewirr der Menschen, einer intensiven exotischen Würze und dem lauten Geknatter der Mopeds geschwängert. Ich bin in einer anderen Welt gelandet – und das keine vier Flugstunden von Deutschland entfernt.

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Marrakesch ist perfekt für einen Kurztrip übers Wochenende geeignet – und für mich schon immer ein Sehnsuchtsort gewesen. Hier trifft Afrika auf Europa und die arabische Welt. Eine einmalige Mischung, die alle Sinne beansprucht.

Auf einmal verschwindet das rauschende Gewirr. Es wird abgelöst von einer beruhigenden Stille, die gelegentlich von melodiösen Vogelrufen durchbrochen wird, als der Fahrer nach etwa 20 Minuten Fahrt vom Flughafen entfernt in eine Seitenstrasse abbiegt, und damit den Weg in die grüne Oase La Palmeria einschlägt, das Beverly Hills von Marrakesch. Umgeben von den Privatpalästen der marokkanischen Royals liegt hier das Hotel.

Wohnen neben der Mutter des Königs

Das Mosaic Palais Aziza & Spa in Marrakesch
Das Mosaic Palais Aziza & Spa in Marrakesch

Das Mosaic Palais Aziza & Spa gerade einmal ein Jahr geöffnet und gilt schon jetzt als DAS 5-Sterne-In-Hotel der Stadt. Das kleine Boutique-Hideaway lädt mit nur 28 Zimmer und Suiten, die alle in marokkanischer Architektur mit maurischen Elementen gehalten sind, zur luxuriösen Auszeit ein.

Im Inneren schaffte die ägyptische Designerin Raja Kabil mit feinsten Stoffen und leuchtenden Farben ein Wechselspiel aus moderner Formsprache und zarter Verruchtheit. Kein Wunder, dass Liz Hurley sich von dieser verwegenen Mischung angezogen fühlte und hier ihre Bademodenkollektion in Szene setzte.

Der zentrale Mittelpunkt ist ein Pool auf mehreren Ebenen, um den herum sich die kleine Welt des Azizas rahmt: Das Haupthaus mit den Zimmern, Hamam und Wellnessbereich, die Suiten, die in kleinen freistehenden Häuschen untergebracht sind, das Poolrestaurant, sowie eine Terrasse, die in die Bar und das Hauptrestaurant führt.

Hier fusioniert der Malteser Jonathan Spiteri die marokkanische mit der italienischen Küche und unterstreicht damit die magische Sinnlichkeit des Hotels.

Mitbringsel à la marocaine

Das Herz der Stadt, die Medina, erobert man am besten zu Fuss. Ich betrete das Reich der Souks im Dar el Bacha, einem der 22 Bezirke der wuseligen Altstadt, und befinde mich mitten im organisierten Chaos. Über 82 Gassen erstreckt sich das Shopping-Labyrinth, in dem nicht nur die allseits gegenwärtigen Mopeds umher düsen. Ich muss auch so mancher Eselkutsche Platz machen.

Hier findet man in über 7.700 kleinen Geschäften Lampen, Teppiche, Stoffe, Keramik, Schmuck, Gewürze und Schuhe. Zum Beispiel die von Abd Errahim, einem Schuhmacher (Souk el melakhine Nr. 41), bei dem schon Urgesteine wie Mick Jagger und Yves Saint Laurent, ebenso wie manch arabischer Royal, ihre bequemen Treter anfertigen liessen.

Die Modelle sucht man in einem abgegriffenen Katalog mit selbstgemachten Fotos aus, lässt den Fuss vermessen, bezahlt (die Schuhe kosten zwischen 40 bis 80 Euro) und gibt seine Adresse an. Denn es dauert etwa einen Monat, bis die handgemachten Werke in die Welt verschickt werden können.

Wohnen und Schlemmen – die perfekte Genussfusion

Kaum habe ich meine Erkundungstour begonnen, fällt mein Blick in das winzige Kremm Café, in dem mich kleine Törtchen und Croissants anlachen und mir der süssliche Duft nach frischer marokkanischer Pfefferminze entgegenströmt. Ich kann nicht widerstehen und gehe hinein. Plötzlich tut sich mir eine ganze Welt auf. Vom Café geht es in einen begrünten Innenhof, von dem aus ich in einem kleinen und feinen Riad, dem Palais Khum, lande, das zum Café gehört und erst vor Kurzem eröffnet wurde.

Gerade einmal elf Zimmer und zwei Suiten beherbergt das ehemalige Stadthaus. Das Indoorbad und die sonnenverwöhnte Dachterrasse mit Blick auf die Dächer der Altstadt nicht zu vergessen. Das Palais ist, trotzt des prallen Lebens, das vor der Haustüre tobt, eine Oase der Ruhe. Und: Von hier kann man die gesamte Medina zu Fuss erreichen.

Die Düfte des Orients

Das Motto Marrakeschs könnte „Immer der Nase nach“ lauten, denn von allen Seiten strömen Gerüche und Düfte durch die Gassen. Süss, würzig, fruchtig, orientalisch. Bunt und verführerisch bieten die gewieften Händler ihre Gewürze in den Souks an.

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Aber Vorsicht ist geboten: Oft bekommt man hier nicht unbedingt die reinsten Gewürze und die beste Qualität. Ein richtiger Insidertipp für Gewürze, Hülsenfrüchte und Kaffee ist ein kleiner Gewürzladen im Derb Dabachi. Komme ich vom berühmten Marktplatz Djemaa el-Fna liegt er etwa nach 200 Metren auf der rechten Seite der Gasse. Eine Hausnummer sucht man hier vergeblich, doch den kleinen Laden mit den farbenfrohen Gewürzbergen, zwischen denen ein alter Mann mit weissem Bart steht, kann man gar nicht übersehen. Hier wird nicht gehandelt – dafür bekommt man aber beste Qualität zu fairen Preisen. Das Gramm Safran kostet umgerechnet drei Euro und das Ras-el-Hanout ist unglaublich gut.

Eintauchen in die Magie der Stadt

Marktstand auf dem Djemaa el-Fna
Marktstand auf dem Djemaa el-Fna

Wenn es Abend wird, dann spielt sich das Leben Marrakeschs auf dem Djemaa el-Fna ab oder, wie die Einheimischen sagen, „La Place“. Auf dem berühmten Platz der Gaukler findet man tagsüber Schlangenbeschwörer, Frauen, die Henna-Tattoos malen und Stände, an denen man Obst und frisch gepressten Orangensaft (für gerade einmal 40 Cent das Glas) verkauft werden.

Doch jeden Tag gegen 18 Uhr verwandelt sich La Place in ein riesiges Freiluftrestaurant. An unzähligen Grillbuden gibt es dann typische Gerichte wie Couscous, Harira (eine marokkanische Gemüsesuppe), Brochettes (Fleischspiesse) und Tajine (Gerichte aus dem Tontopf), die weit bis nach Mitternacht verspeist werden.

Wer es noch etwas gemütlicher, trendiger, aber nicht weniger authentisch haben möchte, sollte das Le Salama unweit des La Place in der Rue des Banques besuchen. Hier feierte unlängst nicht nur Roberto Cavalli, auch die niederländische Königin Máxima, die US-Schauspielerin Olivia Wilde und Paloma Picasso, die in Marrakesch ein Haus besitzt, verbrachten hier schon genussvolle Stunden. Die typischen Messinglampen tauchen das Ambiente in ein sanftes Licht, leise Pianoklänge hüllen den Raum ein, und dazu gibt es marokkanische Tapas und köstliche Fleischgerichte.

Schnell hüllt mich der Zauber Marrakeschs ein, nimmt mich gefangen und ich verstehe, warum diese Stadt so viele Künstler immer wieder in ihren Bann zog. Auch ich bin ihr erlegen und sage leise „Shukran bisef“ – Herzlichen Dank. Ich kann es kaum erwarten, wieder zu kommen.

Weitere Informationen unter www.mosaicpalaisaziza.com, www.palaiskhum.com/en/, lesalama.blogspot.de, www.visitmorocco.com/index.php/ger.

Über die Autorin

Es gibt sie ganz selten. Doch Anja Hanke hat das grosse Glück zu ihnen zu gehören: Den Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten.

Sie liebt gutes Essen, handgefertigte Weine, erlesene Produkte und diese Verbindung an den verschiedensten Orten dieser Welt einzufangen – und für ihre Leser genussvoll aufzubereiten.

Kommentare

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Vor- und Nachname

Marc Saar

Gabriele Lehmann

Bei dieser - man möchte sagen - erzählerischen Beschreibung, angefüllt mit viel Herzblut - kann man der Versuchung fast nicht widerstehen, loszufliegen in dieses wundersame Marakesh... eine Freundin war schön mehrmals dort und schwärmt genauso. Es ist also der eigene Blick, welcher uns die Welt öffnet. Das wünscht man sich in vielerlei Hinsicht, speziell bezogen auf die gegenwärtigen Weltgeschehenisse!
Ihnen ist schlichtweg gelungen, das Auge und das Herz zu öffnen - und gleichzeitig kann der Leser sich ebenfalls öffnen - so er denn gewillt ist!
Sollte Ihr Interesse geweckt werden:
Wir sitzen in der Mitte Berlins, am Leipziger Platz in der "Fressmeile" der neu eröffneten Mall of Berlin und backen frische Elsässer Flammkuchen und schenken dazu Winzerweine aus! Zwischen all den Ketten sind wir ein kleiner Familienbetrieb: www.Flammerie-Berlin-Mitte.de
Gern würden wir Sie bei uns begrüßen!
Herzlichst aus Berlin
Gabriele Lehmann

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