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Chili

Chili
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Allgemeines

Als Chili werden hierzulande gemeinhin die schärferen Varianten der Paprika bezeichnet, die vorwiegend beim Würzen von Speisen ihren Einsatz finden. Mildere Sorten werden als Gemüse verwendet und sind für den Rohverzehr ebenso geeignet, wie zum Kochen. Es herrscht kein eindeutiger Terminus vor. So sind auch Betitelungen wie Peperoni und Pfefferoni gebräuchlich. Die Chili entstammt der Familie der Nachtschattengewächse und hat viele direkt verwandte Pflanzen. Hierzu zählen neben der Tomate auch Auberginen und Tabak.

Ausbreitung

Auch wenn es viele Unterschiede gibt, haben alle Paprikasorten einen gemeinsamen Ursprung. Hierbei handelt es sich um Südamerika, wo sich die ersten Sorten entwickelt haben. Auf natürliche Weise gelangten die Gemüseschoten nach Mittelamerika. Hier wachsen sie auch heute noch in wilder Form. Dabei erfolgten wohl zahlreiche Aufspaltungen, so dass schon bald sehr viele verschiedene Sorten über den ganzen Kontinent hinweg verbreitet waren. 

Zu Zeiten der Entdeckung Amerikas wurde Columbus auf die Paprikaart aufmerksam. Er verpasste ihr den Namen Pimienta und verwies damit auf den bereits bekannten Schwarzen Pfeffer. Das keine Verwandtschaft zwischen den Pflanzen besteht, war ihm damals nicht bekannt, jedoch zeugt die Namensgebung davon, dass eine Verwendung als Gewürz vorgesehen war. 

Im Zuge der Kolonialisierung wurden Chilis über die ganze Welt verbreitet. So wurden sie in Südostasien schon bald ein essentieller Bestandteil der dort beheimateten Küchen. In Indien wurde das Spektrum der scharfen Gewürzpflanzen Ingwer und Pfeffer mit der Chili erweitert. Heutzutage werden Chilis in vielen Bereichen der Welt angepflanzt. Dabei eignen sich besonders tropische, subtropische und gemäßigte Klimazonen. Das Klima eines jeweiligen Anbaugebiets ist maßgeblich für die Schärfe einer jeweiligen Sorte entscheidend. Selbst in Südeuropa werden verschiedene Chilisorten angepflanzt.

Inhaltsstoffe

Die Inhaltsstoffe der Chilischote variieren sehr bezüglich der verschiedenen Sorten. Die Grundbestandteile haben sie jedoch alle miteinander gemeinsam. So ist der typische Geschmack auf ein ätherisches Öl zurückzuführen. Außerdem haben Chilis einen hohen Zuckeranteil, im Vergleich zu vielen anderen Gemüsesorten. Dieser kann bei bis zu 6 Prozent liegen. Ebenfalls bemerkenswert ist der hohe Vitamin C Gehalt. Bis zu 140 Milligramm des Vitamins befinden sich in 100 Gramm der Schote, was im Vergleich zu vielen anderen Gemüsesorten wahrlich enorm ist. 

Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind auch Kalium, Calcium und Magnesium, die ebenfalls in nennenswerten Größen vertreten sind. Außerdem beinhaltet die Chili Caratinoide, die für die rote Farbe verantwortlich sind. Ferner gibt es aber auch grüne und gelbe Caratinoide. Im wesentlichen dreht sich jedoch alles um den Inhaltsstoff Capsaicin, der für die Schärfe der Schote verantwortlich ist. Dieser ist am Stielende der Schote weitaus stärker vertreten, als an der Spitze. Wie viel Capsaicin eine Schote genau enthält, steht natürlich in einer starken Abhängigkeit zur jeweiligen Sorte, jedoch kann der Anteil dieses Inhaltsstoffes wahrlich enorm sein. 

So enthalten besonders scharfe Varianten, wie die Habanero, das 200fache an Capsaicin im Vergleich zu einer herkömmlichen Peperonischote. Die daraus resultierende Schärfe wird auf der Scoville-Skala gemessen. Diese gibt an, in welchem Verhältnis mit Wasser verdünnt werden muss, um die Schärfe zu neutralisieren. Die Habaneroschote weist einen gigantischen Wert von bis zu 570.000 Einheiten auf. Die Rede ist dabei von der Untersorte Red Savina.

gesundheitlicher Nutzen

Capsaicin wird auf der Zunge nicht mit den üblichen fünf Geschmacksnerven wahrgenommen, sondern verursacht einen Hitzereiz, bzw. sogar einen Schmerzreiz. Dieser ist jedoch nicht ohne weiteres als negativ einzustufen, sondern bringt zahlreiche  positive Eigenschaften mit sich. So verfügt das Capsaicin über eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung, der sehr viele positive Effekte auf die Gesundheit zugeschrieben werden können.

Der Verzehr von Chilis wirkt positiv gegen Verdauungsprobleme, Durchblutungsstörungen, Hautkrankheiten und Kreislaufprobleme. Neuerdings erlangte sogar die Krebsforschung überraschende Erkenntnisse. Das scharfe Wundermittel wird in einen Zusammenhang mit absterbenden Krebszellen gebracht. All diese Effekte stellen sich beim direkten Verzehr der Chilischote ein, wobei es egal ist, ob sie roh, oder als gekochte Zutat konsumiert wird.

Auch ein Einsatz als Gewürzmittel, in Form von Cayennepfeffer, bringt dieselben positiven Erscheinungen mit. Außerdem wirkt das Capsaicin vorbeugend gegen ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Wer gerne ein paar Pfunde verlieren möchte, findet in der Chili ebenfalls Abhilfe. Der Energieverbrauch im Körper wird durch den Konsum erhöht, wodurch mehr Kalorien verbrannt werden. Zeitgleich wird das Hungergefühl gehemmt.

Unter dem Strich lässt sich also festhalten, dass der regelmäßige Verzehr von Chilis in Speisen, der Gesundheit im ganz besonderen Maße dienlich ist. Ein weiteres Anwendungsgebiet findet sich außerhalb des menschlichen Körpers. Bei Rückenbeschwerden, Verspannungen und Muskelentzündungen ist eine Wärmebehandlung besonders hilfreich. Oftmals wird dabei auf Wärmepflaster zurückgegriffen. Auch diese arbeiten meist mit dem Wirkstoff Capsaicin.

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