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Maggi ändert seine Rezeptur

7. Juni 2017 12:58

SCHWEIZ (Vevey) – Über 100 Jahre lang gibt Maggi in seiner jetzigen Form zahlreichen Gerichten den richtigen Schuss Würze. Doch damit ist bald Schluss, denn der Mutterkonzern Nestlé will ein frischeres und grüneres Image und ändert deswegen auch die Rezeptur des Klassikers.

Von Ruth Preywisch

1886 füllte der Schweizer Lebensmittelproduzent Julius Maggi zum ersten Mal eine konzentrierte Pflanzenbrühe in Fläschchen ab, um damit Suppen aufzupeppen. Mit durchschlagendem Erfolg: jährlich werden fast 11.000 Tonnen der braunen Tinktur im Stammwerk in Singen gebraut. Doch auch, wenn der Erfolg ungebrochen anhält, hat die braune Brühe heutzutage ein Image-Problem.

Maggi will „grüner“ werden und ändert die Rezeptur
Maggi will „grüner“ werden und ändert die Rezeptur.

Die genaue Rezeptur ist zwar geheim, aber bekannt ist, dass sie Mononatriumglutamat, Dinatriumguanylat und Dinatriuminosinat enthält. In Zeiten, in denen frische, biologisch angebaute und gesunde Nahrung im Trend liegt, klingt das nicht besonders hip, sondern eher nach fieser Industrienahrung. Bevor die Kunden der Würzmischung den Rücken kehren, schreitet der Hersteller nun ein und verändert die Rezeptur. Maggi wird grüner.

Man werde in Zukunft mehr „einfache Zutaten verwenden, mit denen die Menschen vertraut sind und die sie zu Hause auf ihrem Küchenregal wiederfinden könnten“, teilte der Nestlé-Konzern mit, zu dem Maggi seit 60 Jahren gehört. Ausschliesslich Gemüse, Kräuter, Gewürze, Getreide und andere nährstoffreiche Inhaltsstoffe sollen künftig in der Würzmischung zu finden sein.

Simply Good“ heisst die Initiative, von der nicht nur der Klassiker, sondern alle Produkte des Hauses Maggi betroffen sind. Mindestens 750 Millionen Portionen Gemüse und 300 Millionen Portionen ballaststoffreiche Getreidekörner, Nüsse und Hülsenfrüchte will Maggi in seinen Produkten bis 2020 verwenden. Das Programm ist bereits in Mittel- und Westafrika gestartet.

Zudem soll der Salzgehalt in Würze, Brühwürfeln, Suppen und anderen Produkten weiter reduziert werden. Bis 2020 sollen alle Maggi-Produkte im Durchschnitt zehn Prozent weniger Salz enthalten, berichtete Nestlé. Die Maggi GmbH in Deutschland reduziert das Salz schon seit Jahren, wie das Unternehmen mitteilt. Der Natriumgehalt sei von 2013 bis Ende 2016 schon um durchschnittlich 12,7 Prozent gesenkt worden.

 

 

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