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Wildschwein

Wildschwein
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Allgemeines

Wildschwein gehört zu den Schwarzwildarten und ist bei Wildliebhabern besonders beliebt. In erster Linie ist der Geschmack dafür verantwortlich. Dieser erinnert im ersten Moment zwar an das gemeine Hausschwein, ist jedoch weitaus würziger und intensiver.

Kenner schwärmen von der saftigen Konsistenz, die auf den Fettanteil zurückzuführen ist, der im Vergleich zu anderen Wildarten sehr hoch angesiedelt ist. Trotzdem hat das Wildschwein weniger Fett, als sein domestizierter Verwandter.

Der Verzehr von Wildschweinen ist in Deutschland dennoch sehr gering. Das liegt in erster Linie am Preis. Wer sich selbst und der Familie aber eine besondere Mahlzeit auftischen möchte, ist nicht schlecht beraten, es mit Wildschwein zu probieren. Die Zubereitung ist kein Hexenwerk und lässt sich mit einigen einfachen Tipps ganz einfach bewerkstelligen.

Jagd

Die Jagd auf Wildschweine hat in unserem Sprachraum eine sehr weitreichende Tradition und reicht viele Jahrtausende zurück. Es ist anzunehmen, dass selbst in grauer Vorzeit die Tiere schon als Nahrungsquelle für den Menschen angesehen wurden.

Diese weitläufige Geschichte spiegelt sich auch im Jargon des Jägers wieder, der mit zahlreichen Fachtermini über die Körperteile des Tieres aufwarten kann. Aber auch in Bezug auf Alter und Geschlecht wird von unterschiedlichen Benennungen gebrauch gemacht. Im allgemeinen werden Jungtiere, die das erste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, als Frischlinge bezeichnet. Ihr zartes Fleisch macht sie besonders begehrt und sie werden gerne am Stück zubereitet.

Ältere Tiere werden in Bezug auf das Geschlecht benannt. So ist bei männlichen Vertretern von einem Keiler die Rede, während bei weiblichen Tieren von einer Bache gesprochen wird. Es erfolgt also auch hier eine klare Abgrenzung vom Hausschwein.

Wissenswertes

Wildschweine sind ursprünglich in gemässigten Breiten beheimatet. So liegt ihr Ursprung in Europa und Asien sowie in Nordafrika. Inzwischen gibt es Wildschweine aber auch in vielen anderen Teilen der Welt. Vorkommen sind ebenso in Nordamerika und Australien zu finden, was jedoch nicht ohne Beteiligung des Menschen erfolgt ist. Ausgesetzte Hausschweine bilden den Ursprung für die ausgewilderte Form, die inzwischen auch zu den Wildschweinen gezählt wird.

Im Vergleich mit dem Hausschwein ist die tatsächliche Körpergrösse und das Gewicht von Wildscheinen nicht einfach zu benennen. Gerade auf dem eurasischen Kontinent sind grosse Differenzen zu beobachten. Als Faustregel lässt sich jedoch festhalten, dass es ein Nord-Süd- und ein Ost-West-Gefälle gibt. Wildschweine in den nordöstlichen Gebieten gehören also zu den grössten und schwersten Vertretern ihrer Art, während die Körpergrösse in Richtung Südwesten kontinuierlich abnimmt.

Ein ausgewachsener Keiler kann ein Lebendgewicht von über 200 Kilogramm erreichen. Gewicht, Alter und Grösse sind jedoch vernachlässigte Kriterien bei der Jagd. Diese unterliegt gemeinhin einem Zufallsprinzip.

Nährwerte

Wildschweinfleisch ist reich an Eiweiss und Fett. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Verzehr des Fleisches ungesund ist. Sicherlich sind es geschmackliche Aspekte, die das Wildschwein immer wieder in deutsche Küchen treiben, jedoch bleibt auch festzuhalten, dass es entscheidende Vorteile gegenüber dem Hausschwein gibt. Einer dieser Vorteile liegt eben im Fettgehalt, der beim Hausschwein weitaus stärker ausgeprägt ist.

Trotzdem gilt bei Wildschweinen derselbe Grundsatz, wie bei allen roten Fleischsorten. Der Verzehr von einer rotfleischigen Mahlzeit in der Woche sollte nicht regelmässig überschritten werden. Im übrigen kann sich auch der Eisengehalt von Wildschweinen sehen lassen.

Einkauf und Lagerung

Wildschweinfleisch kauft man am besten beim Jäger des Vertrauens. Oftmals kann dieser Kontakt auch über die ortsansässige Metzgerei hergestellt werden. Trotzdem sollte man immer darauf achten, dass das Wildschweinfleisch frisch ist und auf Trinchien geprüft wurde. Hierbei handelt es sich um Parasiten, auf die Wildschweine besonders anfällig sind.

Die Frische erkennt man, neben der gleichmässig roten Farbe, in erster Linie am Geruch. Sobald dieser unangenehm auffällt, ist unbedingt vom Verzehr abzuraten. Aufgrund des hohen Fettgehalts wird Wildschwein relativ schnell ranzig. Der Verzehr ist trotz Kühlschranklagerung also binnen von drei Tagen zu empfehlen. Vakuumverpacktes Fleisch kann bis zu zwei Wochen gelagert werden und ist in gefrorenem Zustand sogar über ein halbes Jahr bedingungslos lagerfähig.

Zubereitung

Während Frischlinge oftmals im Ganzen verarbeitet werden und wegen ihrem zarten Fleisch sehr begehrt sind, greift man bei ausgewachsenen Tieren auf die einzelnen Teile des Körpers zurück.

Das hochwertigste Fleisch findet man im Rücken. Zu grösseren Anlässen kann der komplette Rücken zu einem Braten verarbeitet werden. Vereinzelt wird aber auch lediglich das Filet gelöst. Hierbei handelt es sich um das zarteste Fleisch des Tieres, das bei Gourmets besonders beliebt ist. Saftige Steaks erhält man aus der Ober- und Unterschale der Keule. Die Keule wird aber auch gerne im Ganzen als Braten verwendet.

Als Braten ist auch das Fleisch aus Nacken, Rippenbogen und Schulter sehr begehrt. Ebenso bietet sich die Zubereitung eines Ragouts, oder Gulasch, an. Des weiteren werden die Haxe und die Innereien verarbeitet. Vor allem die Haxe ist ein wichtiger Bestandteil eines Wildeintopfes und verleiht ihm eine aromatisch würzige Note mit einem besonders herzhaften Charakter.

Es lohnt sich aber auch die Innereien näher zu betrachten. Die Leber ist dabei am einfachsten zu handhaben, zumal sie im Regelfall schlicht gebraten wird. Etwas komplizierter ist der Umgang mit den Nieren, die im Vorfeld gewässert werden müssen. Nicht Jedermanns Sache, aber durchaus eine Delikatesse, ist das Herz, das lange geschmort wird, um letztendlich ein deftiges Ragout zu erhalten.

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