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Hagebutte

Hagebutte
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Allgemeines

Die Verwendung des Begriffs Hagebutte ist oftmals missverständlich. Eigentlich ist mit der Bezeichnung die Frucht von vielen verschiedenen Rosenarten gemeint. Sie ist nicht giftig und besonders reich an Vitamin C. Jedoch werden im deutschen Sprachgebrauch auch Wildrosen selbst als Hagebutten bezeichnet, so dass hier nicht nur von der Frucht, sondern von der ganzen Pflanze die Rede ist.

Um Verwechslungen auszuschließen, bezieht man sich im Bereich der Pflanzenheilkunde und der kulinarischen Verwendung jedoch ausschließlich auf die Frucht. Hierbei handelt es sich um die Samenkapsel der Rose, die sich unmittelbar nach der Blütezeit der Pflanze bildet. Je nach Sorte ist diese orange bis knallrot. An ihrem unteren Ende befinden sich viele kleine Samen, die mit Härchen bestückt sind. Diese müssen vor dem Verzehr auf jeden Fall entfernt werden, zumal sie körperliche Abwehrreaktionen hervorrufen, die sich in Form eines starken Juckreizes äußern.

Geschichte und Herkunft

Die Rose und ihre Frucht war ursprünglich im heutigen Iran beheimatet. Hier wurde sie auch schon vor vielen Jahrtausenden kultiviert, zumal sich die Bedingungen am Kaspischen Meer sehr gut dafür eigneten. Schon bald breitete sich die Hagebutte aber weiter aus. Über Vorderasien und den Nahen Osten bahnte sie sich ihren Weg in das antike Griechenland, von wo aus sie über ganz Südeuropa verbreitet wurde.

So wurde die Rose auch im Römischen Imperium eine wichtige Kulturpflanze. Jedoch lag der vorwiegende Zweck noch nicht im Verzehr ihrer Früchte. Primär wurden Rosengärten aufgrund ihrer Schönheit angelegt. Außerdem verwendete man die ganze Pflanze zur Herstellung von ersten Parfümen, denen in den gehobenen Klassen Roms große Beliebtheit zuteil wurde.

Ab dem 8. Jahrhundert nach Jesus Christus verbreitete sich die Rose dann über den ganzen Kontinent. So baute sie unter anderem Kaiser Karl der Große im großen Maßstab an, da inzwischen auch der medizinische Nutzen der Hagebutte bekannt wurde.

Heutzutage ist die Rose im gesamten Europa beheimatet und auch in Vorder- und Mittelasien gedeihen zahlreiche Wild- und Kulturformen der Pflanze. Das ist auch in Nordafrika der Fall und selbst auf dem amerikanischen Kontinent gibt es vereinzelte Vorkommen.

Inhaltsstoffe

Die tatsächlichen Inhaltsstoffe der Hagebutte sind stark vom Erntezeitpunkt, der Sorte und den klimatischen Bedingungen der Anbauregion abhängig. So kann die Hagebutte bereits im Herbst geerntet werden. Grundsätzlich gilt: Je später der Zeitpunkt der Ernte, desto süßer schmeckt die Frucht. Dabei kann die Hagebutte auch einen ganzen Winter an der Rose überleben und erst im Frühjahr gepflückt werden.

In erster Linie zeichnet sie sich durch ihren herausragenden Vitamin C Gehalt aus, der bei circa 500 Milligramm pro 100 Gramm Frucht liegt. Dabei handelt es sich um ein vielfaches des wertvollen Vitamins im Vergleich zur Zitrone. Außerdem ist der Gehalt an den Vitaminen A, B1 und B2 nennenswert und auch Mineralstoffe sind nicht zu knapp vertreten. Bemerkenswert sind die Vorkommen an Kalium, Natrium, Calcium und Magnesium in der Frucht der Rose.

gesundheitlicher Nutzen

Der augenscheinliche Vorteil, den der Einsatz von Hagebutten mit sich bringt, liegt natürlich in dem herausragenden Vitamin C Gehalt der Frucht. So decken bereits zwei Teelöffel mit dem Mus der Hagebutte den Tagesbedarf an Vitamin C eines ausgewachsenen Menschen ab. Erzeugnisse aus der Hagebutte werden daher in erster Linie zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt, helfen aber auch wunderbar gegen Frühjahrsmüdigkeit.

Im Rahmen einer akuten Erkältung fällt der hohe Vitamingehalt besonders ins Gewicht und hilft dem Körper dabei, mit den Krankheitserregern fertig zu werden. Des weiteren wird der Hagebutte ein appetitsfördernde Wirkung nachgesagt, auf die man nach einer überstandenen Krankheit immer wieder gerne zurückkommt.

Aber auch äußerliche Anwendungsgebiete sind verbreitet. So empfiehlt es sich bei Beschwerden im Mundraum, Hagebuttenmus lange zu kauen. Es stellt sich ein positiver Effekt in Bezug auf akute Zahnschmerzen und Zahnfleischbluten ein.

Verwendung

Bei jeder Form der Verarbeitung von Hagebutten ist es wichtig, die Samen und ihre Härchen im Vorfeld zu entfernen. Am weitesten ist natürlich der Tee verbreitet, der aus der Hagebutte gewonnen wird. Jedoch geht bei der industriellen Verarbeitung sehr viel des wertvollen Vitamin C verloren, so dass immer mehr Menschen auf eine Form der Eigenherstellung zurückgreifen.

Dabei werden getrocknete Hagebutten verwendet und mit heißem Wasser übergossen. Keine Einigkeit herrscht bei den Mengenangaben, jedoch ist man mit einer alten Faustregel, nach der ein Teelöffel der getrockneten Frucht mit 100 ml heißem Wasser übergrossen werden, auf der sicheren Seite. Eine Ziehzeit des Tees von 12 bis 15 Minuten sollte dabei eingehalten werden.

Eine weitaus intensivere Vitamin C Bombe erhält man bei der Herstellung von Hagebuttenmus. Hierfür werden die reifen Früchte mit etwas Wasser (gerade soviel, dass der Boden des Topfes bedeckt ist) gekocht. Nach circa 20 Minuten wird der Inhalt des Kochtopfs passiert. Hier kann man auf dieselbe Weise vorgehen, die man von der Zubereitung von Apfelmus gewohnt ist. Der Einsatz einer Passiermühle macht die Arbeit besonders einfach. Etwas Zitronensaft steigert dabei die Haltbarkeit des Muses und mit der Verwendung von Gelierzucker kann sogar eine köstliche und gesunde Marmelade hergestellt werden.

Im übrigen ist auch der Rohverzehr der Hagebutte unbedenklich. In diesem Fall kann man sich sicher sein, dass das volle Spektrum an Vitaminen direkt in den Körper gelangt.

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