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Granatapfel

Granatapfel
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Allgemeines

Beim Granatapfel handelt es sich um eine Pflanzenart, die nicht eindeutig einer Familie zugeordnet werden kann. Bei einer weiteren Fassung der Definition wird der Granatapfel den Weiderichgewächsen zugerechnet. Es handelt sich um eine grüne Frucht, mit Ähnlichkeit zu einem Apfel, die im Rahmen des Reifeprozesses eine orange bis rote Farbe annimmt.

Die Rede ist dabei oft vom Grenzfall einer Beere. So hat der Granatapfel kein fleischiges Fruchtfleisch und ist durchzogen von zahlreichen Wänden, die Kammern bilden. Innerhalb der Kammern befinden sich Samen, die von saftigen, rotgefärbten Mantel umgeben sind. Die Mantel platzen bei Druck auf. Eine Besonderheit weist der Granatapfel nach der Ernte auf. Sobald er vom Baum gepflückt wird (oftmals wird der Granatapfel auch als Strauch kultiviert), reift die Frucht nicht mehr nach.

Verbreitung und Herkunft

Ursprünglich kommt der Granatapfel aus den westlichen Teilen Asiens. So werden ihm als Heimat die Türkei und die ehemaligen Sowjetstaaten des Kaukasus zugerechnet. Schon vor vielen tausend Jahren hat er sich aber weiter über den Iran, Afghanistan und Pakistan, bis hin nach China verbreitet. Schon bald wurde er auch im Nahen Osten ansässig und bahnten sich seinen Weg über den südlichen Mittelmeerraum bis nach Spanien.

Seit über 3.000 Jahren wird er in diesen Gebieten kultiviert. Heutzutage findet man bestimmte Sorten in Strauchform auch in den nördlichen Gebieten des Mittelmeers. Für die klassische Sorte ist hier das Klima allerdings zu kalt. Ferner wird der Granatapfel inzwischen in Indonesien und Indien angebaut, wo er als Gewürz verwendet wird.

Durch die spanische Seefahrt und die Kolonialisierung der Karibik wurde der Granatapfel auf den vorgelagerten Inseln des amerikanischen Kontinents heimisch und kann vereinzelt sogar in Lateinamerika gefunden werden.

Inhaltsstoffe

Granatäpfel gelten als besonders gesund, was in erster Linie aber nicht auf den Vitamin C Gehalt zurückzuführen ist. Dieser kann sich mit 7 Milligramm auf 100 Gramm Frucht zwar durchaus sehen lassen, rangiert damit aber nicht unter den Werten der Vitamin C stärksten Früchte.

Vielmehr dreht sich der Mythos der heilenden Frucht um die reichlich vorhandenen Polyphenole. Unter diesen sind die Flavonoide und Tannine besonders bemerkenswert. Tannine sind übrigens auch die Gerbstoffe bei Weinen. Sie befinden sich in den Häuten und Stielkämmen der Trauben und verleihen dem entstehenden Wein eine ganz besondere Note. Gerade im östlichen Mittelmeerraum wird auch der Granatapfel zu Wein verarbeitet. Eine edle Verwendungsweise, die man durchaus mal probiert haben sollte.

Außer dem Vitamin C und den Polyphenolen, fällt der hohe Anteil an Kohlenhydraten auf. Mit 16,7 Prozent liegt dieser höher, als bei vielen anderen Früchten.

Verwendung

Viele schrecken vor dem Granatapfel zurück, da seine Verwendung mit viel Arbeit verbunden zu sein scheint. Wenn man sich mit der Handhabung aber etwas auskennt, erkennt man schnell, dass die Zubereitung alles andere als ein Hexenwerk ist.

Wenn es sich nur um den Saft dreht, kann ähnlich wie bei jeder anderen Zitrusfrucht vorgegangen werden. So wird der Granatapfel einfach nur in der Mitte aufgeschnitten und dann mit Hilfe einer handelsüblichen Presse ausgepresst.

Wenn der erfrischende Drink auch dekorativ etwas hermachen soll, ist eine ganz besondere Verwendungsweise zu empfehlen. Dabei wird der Granatapfel mit viel Druck auf einer Tischplatte hin und her gerollt, so dass die Mantel im Inneren aufspringen. Anschließend muss nur noch mit einem Messer ein Loch in die Schale gestochen werden und schon kann der Granatapfel mit Hilfe eines Strohhalms ausgeschlürft werden.

Der Granatapfel leistet aber auch als Zutat zum Essen wertvolle Dienste. Gerade zu orientalischen Gerichten passt er besonders gut. Zu Fisch und dunklem Fleisch bietet er sich als ideale Beilage an. Dabei wird er gerne zu Wild serviert, wo er ähnlich wie Preiselbeeren verwendet wird und dem Gericht eine süßsäuerliche Note verleiht.

Ebenso schmackhaft wird jeder Obstsalat durch die Verwendung eines Granatapfels aufgewertet. Um an die Mantel zu kommen, muss am oberen Ansatz des Granatapfels ein kleines Stück herausgeschnitten werden. Ist der Kelchansatz weit geöffnet, handelt es sich übrigens um ein Reifezeichen für den Granatapfel. Sobald das kleine Stück herausgeschnitten wurde, lässt sich die Frucht mit etwas Kraftaufwand auseinander brechen. Der Inhalt fällt nun einfach hinaus und es müssen nur noch die Zwischenhäute entfernt werden.

gesundheitlicher Nutzen

Wenn man die gesundheitsfördernde Wirkung des Granatapfels betrachtet, dreht sich die Begründung im wesentlichen um die bioaktiven Polyphenole, wobei die enthaltenen Vitamine ebenso ihre Dienste leisten. Die Polyphenole verfügen nämlich über eine antioxidative Wirkung. Sie schützen die körpereigenen Zellen und können dem Alterungsprozess positiv entgegenwirken. Des weiteren wirken sie entzündungshemmend und können bei Magenschmerzen und Fieber eingesetzt werden.

Dabei bedarf es keiner gesonderten Zubereitung. Das einfache Trinken des Saftes reicht aus. Zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist der Saft des Granatapfels ebenso zu empfehlen.

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