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Feigen

Feigen
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Allgemeines

Wenn von Feigen die Rede ist, dann ist eine Gattung gemeint, die aus fast 1.000 verschiedenen Arten besteht und zur Familie der Maulbeergewächse gehört. Umgangssprachlich meinen wir mit dem Begriff aber nur eine dieser vielen Arten. Die Rede ist von der Echten Feige, deren Frucht essbar ist und gemeinhin als Feige bezeichnet wird.

Sie wächst an einem Strauch, oder an einem kleinen Baum, der im Herbst seine Blätter verliert und bis zu zehn Meter hoch werden kann. Im kontrollierten Anbau werden fünf Meter aber meist nicht überboten. Das besondere an diesem Gewächs ist die mehrmalige Ernte pro Jahr. So trägt der Strauch (bzw. der Baum) bis zu dreimal im Jahr Früchte. Damit handelt es sich um eine der ertragsreichsten Pflanzen überhaupt.

Geschichte

Die Geschichte der Feige geht weit in die Vergangenheit zurück. Schließlich handelt es sich um die Pflanze mit der wahrscheinlich längsten Geschichte der Kultivierung und Nutzung. So ist sie ein wesentlicher Bestandteil der griechischen Mythologie und der Symbolik des Römischen Imperiums.

Sogar in der Bibel wird sie erwähnt. Im Alten Testament ist die Feige die einzige Frucht – außer dem verhängnisvollen Apfel – die als Teil des Garten Eden aufgeführt wird. Lange Zeit wurde ihr Ursprung am Kaspischen Meer vermutet. Neuere Forschungen gaben jedoch Aufschluss darüber, dass sie auch gleichzeitig im Mittelmeerraum anzutreffen war. Dieses Anbaugebiet hat bis heute überlebt, auch wenn sich die Feige sogar nach Mitteleuropa ausgebreitet hat.

Das Vorkommen in unseren Gefilden ist jedoch vereinzelt und nur in besonderen klimatischen Bereichen anzutreffen. Selbiges gilt im übrigen auch für Südengland. So sind in Cornwall Feigenbäume zu finden. Darüber hinaus verfügen heute auch China, Australien, Neuseeland und Mittelamerika über Anbaugebiete der begehrten Frucht.

Inhaltsstoffe

Wenn man die Inhaltsstoffe der Feige betrachtet, muss man zwischen getrockneten und frischen Früchten trennen. Lange Zeit war die getrocknete Variante die einzige, die hierzulande bekannt war. Erst durch den stärkeren Bezug zur türkischen Kultur, die wir den Gastarbeitern der späten 1960er und 1970er Jahre zu verdanken haben, fand auch die frische Frucht Anklang in unserem Sprachraum.

Grundsätzlich gilt, dass beide Varianten über dieselben Inhaltsstoffe verfügen, jedoch sind sie in der getrockneten Version weitaus konzentrierter und daher mannigfaltiger vorhanden. Am bemerkenswertesten sind die Werte bezüglich des Carotins, wo die Feige absolute Spitzenwerte einnimmt. Auch die Mineralstoffe Eisen, Magnesium und Calcium sind reichlich vorhanden. Herausragend ist dabei der Magnesiumanteil von 17 Milligramm (getrocknet bis zu 90 Milligramm) und der Calciumanteil von 35 Milligramm (getrocknet bis zu 245 Milligramm). Die beiden Inhaltsstoffe sorgen für starke Knochen und ein gesundes Muskelgewebe.

Einkauf

Wer im Laden Feigen kauft, kann meist zwischen verschiedenen Sorten wählen. Wenig falsch machen kann man diesbezüglich bei den getrockneten Feigen. Diese sind verpackt und direkt verzehrbereit. Zudem gibt das Ablaufdatum Aufschluss darüber, wie lange sie (ohne besondere Kühlung) aufbewahrt werden können. Wer jedoch bei frischen Feigen auf eine gute Qualität und reife Früchte achten will, muss einige Dinge beachtet. So sollten sie, unabhängig von der Sorte, nicht mehr zu fest sein. Bei leichten Druck darf die Schale nachgeben, sollte jedoch keine Einbeulung hinterlassen.

Außerdem verrät der Geruchstest viel über den tatsächlichen Zustand. Ein süßlich-intensives und frisches Bouquett sind ein gutes Zeichen dafür, dass der perfekte Moment zum Verzehr gekommen ist. Der sollte nach dem Einkauf auch baldmöglichst erfolgen. Schon nach ein bis zwei Tagen ist der Reifezustand überschritten.

Verwendung

Frische Feigen können mitsamt der Schale gegessen werden. Man sollte jedoch sicherstellen, dass man sie im Vorfeld gut gereinigt hat. Das gilt im übrigen auch für Bio-Produkte, auch wenn man hier sicher sein kann, dass keine unverträglichen Stoffe mit der Frucht in Berührung kamen. Der Rohverzehr ist auch tatsächlich sehr beliebt.

Darüber hinaus machen sich Feigen sehr gut auf kalten Platten mit Wurst und Fleischspezialitäten. Neben Melonen gehören sie zu den Früchten, die hier am liebsten eingesetzt werden. Dafür spricht ihr leicht säuerliches, aber dennoch süßes Aroma, das gerade neben schweren Gerichten sehr erfrischend wirkt.

Des weiteren eignen sich Feigen für viele Dessertvariationen. Egal, ob in einem Obstsalat, oder einem Kompott, der Geschmack weiß zu überzeugen und bietet eine willkommene Abwechslung zu den vielen Früchten, die gewöhnlicher Weise in einem Dessert landen. In der arabischen Küche werden Feigen gerne mit gekocht. Auch hier bieten sich herzhafte Fleischspezialitäten an, die mit der biblischen Frucht aufgewertet werden.

gesundheitlicher Nutzen

Dass vor allem die getrocknete Feige sehr gesund ist, ist spätestens bei der Betrachtung der Inhaltsstoffe klar. Im Dienste der Gesundheit kann die Frucht aber um einiges mehr und bei so manchem Symptom direkte Abhilfe leisten.

Getrocknete Feigen helfen bei Verstopfungen. Der Einsatz ist besonders effektiv und sorgt dafür, dass resultierende Darmbeschwerden schon bald gelöst sind. Außerdem wirkt ein Feigentee sehr gut gegen Husten. Die Inhaltsstoffe verflüssigen den Schleim, was das einfachere Abhusten ermöglicht. In der alternativen Medizin werden der Feige noch viele weitere positive Effekte nachgesagt, auch wenn nicht alle bisher in Studien belegt werden konnten. So ist die Rede von einem probaten Mittel gegen Skorbut, Hämorrhoiden, Geschwüre und Hautausschläge. Es gibt also besonders viele Einsatzbereiche.

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