In den letzten 7000 Jahren sind durch die Züchtung wilder Weinreben tausende Rebsorten entstanden, von denen heute etwa 2500 für die Herstellung von Wein zugelassen sind. Der grösste Teil dieser Trauben wird heute nicht mehr angebaut, nur ein Bruchteil der Sorten sind für die heutige Weinproduktion noch von Bedeutung.
Trotzdem – bei den noch verbleibenden mehreren hundert Sorten verliert jeder Laie den Überblick. Doch die wichtigsten weissen Rebsorten, die wirklich jeder kennen sollte, haben wir im Folgenden aufgelistet.
1. Chardonnay – bienvenue en Champagne
Neben Pinot Meunier und Pinot Noir zählt Chardonnay zu den drei wichtigsten Champagner-Reben. Doch aus der hochwertigen Traube werden auch gute Stillweine gewonnen, die sich häufig durch einen nussigen und leicht buttrigen Geschmack auszeichnen.
Dieser ist zwar weniger charakteristisch, als es bei vielen anderen Rebsorten der Fall ist, dafür spiegeln sich in ihm die Aromen seines Anbaugebietes wider.
Als eine der wenigen weissen Rebsorten, die auch im Eichenfass – dem sogenannten Barrique – ausgebaut werden, reichen die Aromen von fein-säuerlich über elegant bis vollmundig.
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2. Riesling – Deutschlands Wunderwaffe
Wie keine zweite weisse Rebe repräsentiert Riesling die deutsche Weinkultur im internationalen Vergleich. Das gemässigte, kühle Klima ist einfach ideal für den Anbau dieser aromatischen Traube.
Je nach Ausbau, der ebenfalls im Barrique erfolgen kann, entstehen sowohl Alltags- als auch Qualitätsweine, die sich durch markante Aromen gepaart mit milder Säure auszeichnen.
Anders als viele andere Weissweine hat Riesling ein hohes Alterungspotenzial, entfaltet seinen optimalen Geschmack also häufig erst nach einigen Jahren der Lagerung.
3. Sauvignon Blanc – ein Franzose in Neuseeland
Ursprünglich eine französische Traube, spielt Sauvignon Blanc heute eine grosse Rolle im neuseeländischen Weinbau.
Die neuseeländischen, insbesondere aus der Region Marlborough stammenden Weine entwickeln aufgrund des Küstenklimas und der intensiven Sonneneinstrahlung einen harmonischen, süss-säuerlichen und leichten Geschmack.
Im kühleren französischen Loiretal entstehen daneben aromatischere und gehaltvollere Weine.
4. Pinot Blanc – mehr als Weisser Burgunder
Der deutsche Name lässt es erkennen: Pinot Blanc zählt zu den Burgundersorten. Tatsächlich ist diese Rebsorte das Resultat einer Mutation ihrer grauen Schwester Pinot Gris, die ihrerseits aus der Pinot Noir entstanden ist.
In der alten Heimat gilt die Pinot Noir zwar nur noch Ergänzung zur weiter verbreiteten Chardonnay-Rebe, wird dafür aber im Elsass sowie weiten Teilen Italiens, Österreichs und der Schweiz kultiviert. In Deutschland wird Pinot Noir hauptsächlich in Baden, der Pfalz und Rheinhessen an- und dann überwiegend zu trockenen Weissweinen ausgebaut.
Durch seine frische, milde Säure und feine Fruchtaromen ist Pinot Blanc besonders als Sommerwein und als Begleiter zu leichten Gerichten sehr beliebt.
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5. Chenin Blanc – von der Loire um die Welt
Eigentlich handelt es sich bei der Chenin Blanc um eine alte französische Rebsorte und besonders an der Loire gedeiht sie prächtig: Das vergleichsweise kühle Klima ist ideal für diese früh treibende und spät reifende Traube. Meist wird sie sortenrein belassen, selten mit Chardonnay oder Sauvignon Blanc verschnitten.
Interessanterweise wird im fernen Südafrika mittlerweile doppelt so viel Chenin Blanc angebaut, wie in Frankreich. Am Kap nennt sich die Rebe zwar Steen, es handelt sich aber um ein und dieselbe Sorte. Die Weine aus Übersee schmecken vorwiegend frisch und säurebetont, doch in den letzten zwanzig Jahren entstehen dort auch erstklassige Weine, die in jedem Fall einen Versuch wert sind!