Kulinarisch assoziiert man mit dem Ruhrgebiet oft die Currywurst. Die gibt es zwischen Duisburg und Hamm in hervorragender Qualität, aber darüber hinaus schwelgt der Gast entlang der Ruhr in zahlreichen weiteren nationalen und internationalen Hochgenüssen.
Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt – so sang einst Herbert Grönemeyer über seine Heimatstadt Bochum und das Ruhrgebiet. Die Sonne verstaubt hier schon lange nicht mehr; sie strahlt vielmehr vom kulinarischen Himmel. Zwischen Industriekultur und Moderne hat sich eine hervorragende Gastronomielandschaft etabliert und auch einige Michelinsterne haben ihren Weg an die Ruhr gefunden. Doch auch abseits der ausgezeichneten Küche gibt es ausgezeichnete Küche.
In der ehemaligen Henrichshütte in Hattingen, wo 150 Jahre lang Hochöfen flüssiges Eisen ausspuckten, sorgt das Restaurant Henrichs heute für Hochgenuss. In der ehemaligen Gebläsehalle findet der Gast ein Ambiente vor, in dem Industriearchitektur und stylische Gemütlichkeit perfekt miteinander harmonieren. Die Speisekarte ist übersichtlich, bietet aber dennoch eine gute Auswahl an Fisch, Fleisch und Vegetarischem, Internationalem und Gutem aus dem Ruhrpott für den grossen und kleinen Hunger sowie für grössere und kleinere Geldbeutel.
Bereits auf über 100 Jahre Tradition blickt das Restaurant Habbel’s in Sprockhövel zurück. Hier serviert die Familie Habbel Gutes aus der deutschen Küche, aber auch mediterrane und asiatische Köstlichkeiten. Neben der mehrfach ausgezeichneten Weinkarte des Hauses sind vor allem auch die Destillate und Liköre der angeschlossenen Destillerie & Brennerei bei den Gästen beliebt.
Die Welt zu Gast an der Ruhr
Nicht nur Fans der deutschen Küche kommen auf ihre Kosten – in der Ruhrmetropole finden sich Genüsse aus fast aller Welt. In die USA geht es im Hohoffs 800° in Dortmund. Es dreht sich alles nur um eine Zutat – Fleisch! Ob T-Bone Steak vom U.S. Beef aus Nebraska, Rumpsteak vom Australischen Black Angus oder Tenderloin vom Wagyu Rind – hier kommt alles vom namensgebenden Grillofen, was das Nicht-Vegetarierherz begehrt. Inspiriert von alten amerikanischen Farmhäusern strahlt das lichtdurchflutete Restaurant mit seiner meterhohen Decke und dem riesigen Kamin eine robuste und gleichzeitig charmante Behaglichkeit aus.
Wer es lieber exotisch mag, dem sei das Sa Rang Bang in Essen wärmstens ans Herz gelegt. 1981 eröffnet, ist der Familienbetrieb eins der ältesten asiatischen Restaurants überhaupt in der Region. Einmal Karibik und zurück bietet das Zazie in Bochum. Hier führt seit drei Jahren die aus Haiti stammende Köchin, Künstlerin und ausgebildete Voodoo-Priesterin (!) Elizaneda Gerner Regie. Hausgemachte Limonaden und Saucen (auch zum Mitnehmen) gehören ebenso zum Repertoire, wie Voodoo-Abende mit der Hausherrin.
Zum Abschied eine Currywurst
Nach all den nationalen und internationalen Hochgenüssen widmen wir uns zum Schluss noch dem bereits erwähnten Klassiker der Ruhrgebietsküche: der Currywurst. Die wohl berühmteste Variante gibt es im Profi-Grill in Wattenscheid, denn Inhaber Raimund Ostendorp ist immerhin 3-Sterne-Koch. Und auch wenn gelegentlich die eine oder andere Lokalprominenz im kleinen Imbiss vorbeischaut, so geht es in erster Linie bodenständig und entspannt zu – eben typisch Ruhrgebiet.