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Paris für Vegetarier – Cuisine detox & superfood

Paris für Vegetarier – Cuisine detox & superfood
Copyright Anika Reuner

Frankreich gilt als das Land des guten Essens und der Liebe – die sich nicht zwingend aufs Tier erstreckt. Zunehmendes Bewusstsein für ökologisch-ökonomische und gesundheitliche Zusammenhänge bewirkt allerdings einen Wandel, der sich in einem hohen Aufkommen an Bio-Angeboten zeigt.

Im “Centre Naturo” in 85 bis rue Lafayette kann der gesundheitsorientierte Gast vegane Bio-Lebensmittel und Entsafter kaufen, Bücher über Heilung ohne Medikamente und Reiki mit Heilsteinen anlesen, vegetarische und vegane Menüs und naturopathische Angebote geniessen: Sauna, natürliche und Detox-Drainage, energetisierende sowie ayurvedische Massagen und Gesichts- behandlungen.

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Ausserdem finden regelmässig Abende mit spirituell-psychologischem Themenfokus statt. Nach einer Massage zu Recherchezwecken werde ich spontan zur Teilnehmerin an einer gelungenen “Soirée de communication non-violente” – einem Themenabend zur “gewaltfreien Kommunikation” –, den die Expertinnen Pascale Molho, Michelle Guez und Catherine Gunther edutainment-esque moderieren.

Die Naturopathie ist auch Basis des Geschäftsmodells des “Café Pinson”, das “Cuisine haute vitalité” (“Hochvitalitäts-Küche”) und Saftbar zugleich bietet und in Paris zwei mal vertreten ist: In 6 rue du Forez, 3. Arrondissement und in 58 rue du Faubourg-Poissonnière, 10. Arrondissement. Im “Pinson” werden, abgesehen vom Salz, ausschliesslich Inhaltsstoffe in Bioqualität verwendet. Der Latte Macchiato wird wahlweise mit –  industriell gefertigter – Mandelmilch zubereitet. Nur die Musik ist (leider) nicht natürlichen Ursprungs: Elektro bestimmt den Beat, und der ist schnell. Unbeirrt von der hohen Anzahl der beats per minute praktiziere ich wie üblich slow food.

Cruelty-free meets cruelty – und Ethik trifft Ästhetik

Auf den sich gegenüber liegenden Strassenseiten treffen Welten aufeinander und erinnern daran, dass es sich um ein altes Kürschnerviertel handelt.
 Die Veganer, die es aus tierethischen Gründen sind, schauen wie anklagend auf das gross angelegte Schaufenster eines sich vis-à-vis befindenden Pelzmodengeschäfts, während sie ihren Kurkuma-Karotten-Smoothie an der Fensterbar geniessen. Die Trendveganer unter den Gästen werden im Winter möglicherweise selber Pelzkragen tragen.

Das Essen ist qualitativ sehr gut und mit Liebe und Kreativität – dafür aber ohne Weizen- und Milchprodukte – zubereitet. Die Atmosphäre ist kosmopolitisch korrekt, der Service sehr freundlich. Die amerikanische Chefin, Cameil, die zuvor in Seattle und New York gelebt hat und seit 2010 in Frankreich lebt, ist Spezialistin für (roh-) vegane Ernährung.

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In der lebhaften 40 rue des Petites Écuries – zu deutsch: “Die kleinen Ställe” –, deren Bezeichnung auf die Präsenz von Pferde- und Kutschenzubehör im 16. Jahrhundert zurück geht, befindet sich “die Terrasse des Sommers 2014” (Titelbild) – und bestimmt noch vieler weiterer. Das Restaurant, das den Namen der Strasse trägt, wurde Ende Mai im Herzen des Hipster-Viertels eröffnet.

Die acht Meter lange Bar, bestehend aus 140 LKW-Rückleuchten, hat der renommierte Kreative Brice Lartigue gestaltet. Die Speisekarte gibt sich ähnlich kreativ wie das Ambiente, auch wenn sie nicht annähernd so pflanzenbasiert daher kommt wie die acht mal vier Meter vegetale Wand, die mit Kletterpflanzen begrünt ist.

Dennoch lässt die Karte erkennen, dass hier auch Vegetarier glücklich werden. Mein “Salade Equilibre” mit rohem und gegrilltem Gemüse, Quinoa und Hummus ist auf Basis hochwertiger Zutaten zubereitet, optisch ansprechend dargereicht und mit seiner Parmesankäsegarnitur so almost vegan. Zwar esse ich nichts, das Augen hat, aber das Auge isst mit. Und das bekommt hier auch beim Blick über den Tellerrand einiges geboten.

Über die Autorin

Anika Reuner ist eigentlich Texterin in der Welt der Werbung - da Anika aber besonders gerne über Themen schreibt, die ihr am Herzen liegen und ihren Werten entsprechen, versteht sie sich ausserdem als Redakteurin für Travel und alternative Ernährungsformen.

Sie schätzt kleinere Weinmessen wie die „Vinipro“ in Bordeaux, das Médoc und die Route des Châteaux.

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