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Was Oma noch wusste – gängige Ernährungsirrtümer

Was Oma noch wusste – gängige Ernährungsirrtümer
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Wir alle sind mit ihnen aufgewachsen, den populären Ernährungsirrtümern. An der einen oder anderen Weisheit aus Großmutters Zeiten ist zwar ein Körnchen Wahrheit, die meisten gehören jedoch ins Reich der Fantasie.

Spät essen macht dick: Nach 18 Uhr abends nicht mehr essen, sonst nimmt man zu. Dieser Irrglaube hält sich nach wie vor hartnäckig. Doch Langzeitstudien haben belegt, dass es nicht darauf ankommt wann dem Körper Kalorien zugeführt werden sondern wie viele – und zu viele Kalorien können bereits im Frühstück enthalten sein. Eine leichte Mahlzeit am Abend hat allerdings den Vorteil, dass sie nicht „schwer im Magen“ liegt und die Nachtruhe stört.

Fisch muss schwimmen: Eine nette Idee, aber heutzutage nur noch eine Ausrede, um zum Essen ein Gläschen Bier oder Wein zu genießen. Vermutlich stammt dieser Ratschlag aus einer Zeit, als es frischen Fisch nur in Küstennähe gab und er ansonsten in Salz eingelegt wurde, um ihn haltbar zu machen. Dank modernster Kühlketten und einem dementsprechend großen Angebot an Frischfisch gilt diese Regel (leider) nicht mehr.

Muscheln nur in R-Monaten: Bis heute gilt für viele die Regel, Muscheln nur in Monaten mit „R“ zu essen. Früher galt dies, da die Gewässer der Muschelbänke in den heißen Sommermonaten oft von Algen befallen sind, die Toxine freisetzen können. Dank der viel besseren Wasserqualität und Kontrollen und vor allem der Tatsache, dass die Muscheln vor dem Verkauf in gesonderten, algenfreien Meeresabschnitten gehalten werden müssen, ist mittlerweile ein ganzjähriger Verzehr bedenkenlos möglich.

Pilzgerichte nicht aufwärmen: Den guten Ratschlag kennen alle noch von der Großmutter. Dieser Mythos stammt aus Zeiten, als eine ausreichende Kühlung noch nicht zum Küchenstandard gehörte. Da nicht gekühlte Pilze schnell verderben, schrieb man aufgewärmten Pilzgerichten früher eine giftige Wirkung zu. Ganz Unrecht hatte die Oma aber trotzdem nicht, denn bei rohen und selbst gesammelten Pilzen ist tatsächlich Vorsicht geboten. Gerichte mit Pilzen aus Konserven können jedoch sehr wohl nochmals erwärmt werden, vorausgesetzt sie werden über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt und bei mindestens 70 Grad Celsius wieder erhitzt.

Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern: Oder wie die Engländer sagen „An apple a day keeps the doctor away“. Diese Weisheit aus dem 19. Jahrhundert hat auch heute noch bestand, denn der tägliche Apfel schützt das Herz, fördert die Verdauung, kann die Cholesterinwerte senken und das Darmkrebsrisiko minimieren. Allerdings sollte man sich nicht ausschließlich auf einen kleinen Apfel pro Tag verlassen, um die eigene Gesundheit zu bewahren.

Bier auf Wein, das lass sein: Oder im Umkehrschluss „Wein auf Bier, das rate ich dir“. Dieser Spruch ist, wie Alkohol selbst, mit Vorsicht zu genießen, denn generell gilt: Beim Alkohol schadet einzig und allein die Menge beziehungsweise der Alkoholgehalt. Zudem spielt die individuelle körperliche Verfassung eine große Rolle. Der Eine kann eben Bier, Wein, wieder Bier und zwischendurch einen Schnaps trinken, der Andere bleibt besser bei einer Alkoholsorte. Wer die goldene Regel „maßvoll genießen“ beachtet, ist auf der sicheren Seite.

Über die Autorin

Jeannine Linnepe ist redaktionell seit Jahren in der Außer-Haus-Branche aktiv, unter anderem als Stammautorin der Ausgehführer „Bochum geht aus!“ und „Dortmund geht aus!“.

Neben guten Hotels und Restaurants, welche die freie Journalistin regelmäßig testet und bewertet, gelten ihre besonderen Vorlieben vor allem dem Reisen und der Whiskyszene.

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