Je besser die Rohstoffe, desto feiner das Gesamtergebnis: bei einem guten Essen sollte der Geschmack der Hauptzutaten immer im Vordergrund stehen. Doch erst durch die Beigabe der richtigen Kräuter und Gewürze werden aus einfachen Gerichten echte Leckerbissen.
Von Xenia Armstrong
Richtig dosiert betonen sie einzelne Komponenten und unterstreichen den Charakter eines Gerichts. Dabei ist manchmal ein wenig Mut geboten, denn durch kreatives Ausprobieren entstehen oft feine neue Variationen altbekannter Rezepte.
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Ist man jedoch einmal zu übermütig geworden und hat es beim Würzen etwas zu gut gemeint, steht man vor der schwierigen Aufgabe, das überwürzte Gericht abzumildern, ohne an Geschmack und Qualität des Essens einzubüssen.
Frisch verliebt oder Salzfässchen umgekippt?
Egal – zu viel Salz ist nicht nur ungesund sondern verdirbt das ganze Gericht. Es gibt mehrere Möglichkeiten, das übermässige Salz zu entfernen oder den Geschmack zu verbessern:
1. Milchprodukte: Durch die Beigabe von fettigen Milchprodukten wie Sahne, Joghurt, Butter oder Crème Fraîche wird der salzige Geschmack des Essens abgemildert. Ein unerwünschter Nebeneffekt kann sein, dass man nun auch die anderen geschmacksgebenden Komponenten weniger herausschmeckt. In diesem Fall kann einfach etwas nachgewürzt werden.
2. Kartoffeln oder Brotrinde: Nicht jedem Gericht können einfach Milchprodukte zugegeben werden. In diesem Fall können Sie ein Stück Brotrinde oder kleine Würfel einer rohen Kartoffel in das Essen geben und einige Minuten – respektive bis die Kartoffelwürfel glasig werden – darin köcheln lassen. Vor dem Servieren herausnehmen.
3. Wasser: Versalzenes Fleisch, Gemüse und sogar Nudeln können gerettet werden, indem sie kurz in ein wenig Wasser gekocht und danach unter fliessendem Wasser abgewaschen werden. Dabei büssen sie allerdings an Bissfestigkeit ein.
4. Menge anpassen: Auch dieser Tipp ist nicht für jedes Gericht geeignet, aber wenn die Möglichkeit besteht, einfach mehr von allem zu machen, verteilt sich das Salz gleichmässig im ganzen Essen und eventuell übrig bleibende Reste können eingefroren oder am nächsten Tag gegessen werden.
Scharf, schärfer, ungeniessbar!
Zu vielen Rezepten gehört ein wenig Schärfe, je nach Geschmack auch etwas mehr. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem die Schärfe die restlichen Komponenten überdeckt und das ganze Gericht verdorben wird. Was kann also getan werden, um das Gericht zu retten?
1. Milchprodukte: Wie schon beim Salz erwähnt, zähmen Milchprodukte überwürztes Essen. Nicht immer müssen sie dabei direkt in das Gericht gegeben werden; bei einem zu scharfen Curry genügt es beispielsweise oft, etwas Joghurt dazuzureichen.
2. Gemüse: Durch die Beigabe von Kartoffeln, Karotten oder jedem anderen passenden Gemüse wird die Schärfe abgemildert. Das liegt zum einen an der grösseren Menge des Essens und zum anderen am hohen Wassergehalt der meisten Gemüsesorten.
3. Süsses oder Saures: Sowohl Zucker oder Honig, als auch Säure wie Essig oder Zitronensaft neutralisieren übermässige Schärfe. Zusammen verwendet gleichen sich die süssen und säuerlichen Komponenten aus, sodass der eigentliche Geschmack des Gerichtes nicht zu sehr verändert wird.
4. Menge anpassen: Selbstverständlich gilt dieser Tipp nicht nur für zu salziges sondern auch für zu scharfes Essen. Bei einer grösseren Menge des Gerichtes verteilt sich die Schärfe besser auf die einzelnen Portionen.