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Grillen – Die sieben größten Mythen und was dran ist

Grillen – Die sieben größten Mythen und was dran ist
Copyright iStockphoto @GJS

Der Sommer steht in den Starlöchern – Zeit für das erste Grillen der Saison. Rund um das Thema ranken sich erstaunliche Mythen. Doch ist Gegrilltes wirklich gesundheitsschädlich? Ist Holzkohle die beste Grillmethode? Und sollte man Grillfleisch tatsächlich nicht vorab salzen?

Sommerzeit ist Grillsaison. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen werden die Grills aus ihren Winterquartieren befreit und auf Terrasse oder Balkon in Position gebracht. Ab sofort wird gebrutzelt, was Holzkohle-, Gas- oder Elektrogrill hergeben. Im Laufe der Jahre sind etliche Mythen und Gerüchte um das Thema entstanden. Doch welche davon stimmen und welche gehören eher ins Reich der Fantasie?

Mythos 1: Es darf nicht überall gegrillt werden.
Stimmt. Und damit ist nicht nur das „Wildgrillen“ in freier Natur gemeint, auch an der heimischen Feuerstelle gibt es Einschränkungen. Wie so oft, sind diese nicht einheitlich gesetzlich geregelt. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie generell darauf achten, Ihre Nachbarn nicht mit dauerhafter Rauchentwicklung zu belästigen und bei einer Grillparty die Anzahl der Gäste und den damit verbundenen Lärmpegel in Grenzen zu halten. Um allen Streitereien aus dem Weg zu gehen, laden Sie Ihre Nachbarn aber ab besten auch gleich zum Grillabend ein.

Mythos 2: Vom Holzkohlegrill schmeckt es am besten.
Zahlreiche Blindverkostungen haben dieses Gerücht widerlegt. Zwischen Grillgut von Holzkohle-, Gas- oder Elektrogrill gibt es keine nachweisbaren geschmacklichen Unterschiede. Die Wahl des Grills ist also schlichtweg eine persönliche Vorliebe.

Mythos 3: Grillen ist gesundheitsschädlich.
Das stimmt so nur bedingt. Denn einerseits ist Grillen eine besonders nährstoffschonende und fettsparende Art der Zubereitung. Hier treten wesentlich weniger Nährstoffveränderungen auf als beim Braten, Schmoren oder Kochen. Andererseits können sich beim Grillen Stoffe bilden, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Um ganz sicher zu gehen sollten Sie folgendes beachten: Beim Holzkohlegrill muss die Kohle immer komplett durchgeglüht und gleichmäßig heiß sein, damit das Fleisch nur kurz gegrillt werden muss. Je weniger Zeit es auf dem Grill verbringt, desto besser. Gibt es dennoch verkohlte Stellen, sollte Sie diese vor dem Verzehr unbedingt wegschneiden. Um ganz sicher zu gehen, legen Sie Ihr Grillgut am besten in einer Aluschale auf den Rost.

Mythos 4: Flammen beim Grillen müssen mit Bier gelöscht werden.
Ein Gerücht, dass sich unter Grillfans hartnäckig hält. Selbstverständlich können Sie Ihr Grillfleisch gerne mit Bier ablöschen, aber das macht das Fleisch nicht besser. Im Gegenteil: Durch das permanente Ablöschen lösen sich die geschmacksverbessernden Röstaromen sowie die Würzung ab und das Fleisch schmeckt fad. Besser ist also, das Bier einfach zu trinken und den Grill in Ruhe seine Arbeit machen zu lassen.

Mythos 5: Grillfleisch muss mariniert sein.
Das Fleisch zu marinieren ist keine Zwangsvoraussetzung beim Grillen. Versuchen Sie es ruhig mal mit einem unbehandelten Stück Fleisch vom Holzkohle- oder Gasgrill und Sie werden vom Raucharoma überrascht sein. Wenn Sie lieber mariniertes Fleisch mögen, dann lassen Sie bitte die Finger von den Fertigvarianten aus dem Supermarkt, denn hier sind die Marinaden in der Regel völlig überwürzt und eher langweilig. Raffinierte und abwechslungsreiche Marinaden können Sie mit ein bisschen Öl, Gewürzen und frischen Kräutern im Handumdrehen selber machen – und das ganz ohne Konservierungs- und Aromastoffe.

Mythos 6: Grillfleisch darf nicht vorher gesalzen werden.
Dieser Mythos stimmt nur teilweise. Lange vor dem Grillen sollten Sie das Fleisch in der Tat nicht salzen, da es dadurch austrocknet und zäh wird. Wenn Sie es aber mit einer kleinen Menge Salz einreiben unmittelbar bevor es auf den Rost wandert, verbessert das den Geschmack sogar.

Mythos 7: Auf den Grill gehört nur Fleisch.
Das wäre eine wahre Hiobsbotschaft für alle Vegetarier und Veganer. Aber keine Sorge, Sie müssen den Sommer nicht fern vom Grill verbringen, denn auch zahlreiche Gemüsesorten oder Kartoffelvariationen lassen sich hervorragend auf diesem Weg zubereitet. Somit steht einer leckeren Grillsaison nichts mehr im Wege.

Zur Infografik „Grillen – die größten Mythen“

Über die Autorin

Jeannine Linnepe ist redaktionell seit Jahren in der Außer-Haus-Branche aktiv, unter anderem als Stammautorin der Ausgehführer „Bochum geht aus!“ und „Dortmund geht aus!“.

Neben guten Hotels und Restaurants, welche die freie Journalistin regelmäßig testet und bewertet, gelten ihre besonderen Vorlieben vor allem dem Reisen und der Whiskyszene.

Kommentare

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Hendrik Stowasser

Ganz schlimm, wie regelmäßig Grillabende ruiniert werden, weil militante Gesundheitsfanatiker meinen, Grünzeug oder Brot oder anderen Unfug auf den Rost legen zu müssen. Wer gegrilltes Gemüse möchte soll warten, wenn mal ein Gewächshaus abgefackelt ist. Da gibts dann genug von dem Zeug. Seltsamerweise wollen immer nur Frauen solche Extrawünsche erfüllt haben. Und wenn ein Vegetarier oder Veganer unbedingt grillen möchte, soll er sich als erstes einer Therapie unterziehen. Dann ist er irgendwann wieder normal im Kopf und isst so, wie es die Natur vorgesehen hat.:0)

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