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Die Welt des Tees II – zeremonieller Teegenuss

Die Welt des Tees II – zeremonieller Teegenuss
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Tee ist eines der ältesten Getränke der Welt und ebenso so alt ist die Tradition, ihn im Rahmen einer Zeremonie zu geniessen. Die Wiege dieses Rituals liegt in China, aber auch andere Länder haben das Teetrinken zu einer Kunst erhoben.

Der beste Tee der Welt ist verschwendet, wenn man ihn falsch zubereitet. Daher erfreut sich die traditionelle Teezeremonie in Asien bereits seit Jahrhunderten grosser Beliebtheit.

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Die bekannteste ist sicherlich die japanische Teezeremonie, die ihren Ursprung wiederum in China hat. Hier gilt es seit jeher als Zeichen der Wertschätzung, Gäste mit einer Tasse Tee zu empfangen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich daraus der Gedanke, die mit dem Teegenuss verbundene Einkehr und Beruhigung zu einem angestrebten Ziel zu machen – Die Teezeremonie war geboren.

Doch nicht nur in China erfährt der Besucher die Wertschätzung seiner Gastgeber durch eine gute Tasse Tee, auch in anderen Ländern und Regionen ist die Teezeremonie ein wesentlicher Bestandteil der Kultur.

Fernöstliche Teezeremonien

Die Teezeremonie in China steht ganz im Zeichen der perfekten Tasse Tee. Dabei hat jeder Teemeister seinen eigenen Stil. Damit er sich ganz auf sein Ziel konzentrieren kann, findet die chinesische Zeremonie in einer möglichst ruhigen Umgebung statt. Benötigt werden, neben einem guten Tee, ein Wasserkocher, ein Teekännchen, kleine Teetassen, ein Teebesteck, eine Servierkanne, ein Sieb mit Siebständer, ein Tuch (zum „sauber halten“ der Umgebung) sowie ein Tisch zur Zubereitung und Präsentation.

Die Zubereitung erfolgt in mehreren Schritten. Am Ende steht die Verkostung durch die Gäste. Bei der chinesischen Zeremonie geht es vor allem darum, den Tee und seine Zubereitung wertzuschätzen. Gäste sollten sich also die Zeit nehmen, die Farbe und das Aroma des Tees ausreichend zu bewundern sowie sich auf den Geschmack zu konzentrieren.

Während die Teezeremonie in China im Ablauf variieren kann, ist sie in Japan an feste Regeln gebunden. Sie beginnt mit der formellen Begrüssung durch den Gastgeber. Dieser füllt dann ein Becken mit Wasser, in dem zunächst er selbst sich die Hände und den Mund wäscht; danach sind die Gäste an der Reihe.

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Bei der Zubereitung des Tees ist der Gastgeber an die vorgegebenen Abläufe gebunden, die ihm vorschreiben, welche Gefässe verwendet werden und wann er welchen Handgriff durchführen muss. Auch die Abstände, in denen die Gefässe zueinander stehen, sind genau definiert.

Für die japanische Zeremonie wird pulverisierter Tee verwendet. Nachdem der Gastgeber diesen in eine Schale gegeben hat, wird heisses Wasser aufgegossen, der Tee schaumig geschlagen und die Schale an den Hauptgast gereicht. Dieser verbeugt sich, dreht die Schale dreimal, nimmt dann drei Schlucke, wischt den Rand der Schale mit einer Serviette ab und reicht sie an den nächsten Gast. Konversation betreibt man während der Zeremonie kaum, lediglich Gespräche über den Tee selbst sind erlaubt.

Tea Time in Grossbritannien

Obwohl Tee in Grossbritannien erst seit dem 17. Jahrhundert bekannt ist, wird kaum ein anderes Volk so sehr als Teetrinker wahrgenommen. Der five o’clock tea ist weit über die Grenzen hinaus untrennbar mit dem Königreich verbunden.

Die Briten trinken ihren Tee bevorzugt schwarz, kräftig und unaromatisiert. Der Tee wird in der Kanne mit siedendem Wasser überbrüht, wo er bleibt, so dass er allmählich immer stärker wird. Aus diesem Grund wird mitunter zusätzlich heisses Wasser nachgegossen.

Ausserdem trinken die meisten Briten ihren Tee mit Milch, denn dadurch wird er milder. Die Frage, ob zuerst der Tee eingegossen wird oder die Milch, ist eine Streitfrage zwischen den Anhängern der Prinzipien Milk-in-first (Mif) oder Tea-in-first (Tif).

Ostfriesische Teekultur

Die Deutschen sind eher ein Volk der Kaffeetrinker, aber in Ostfriesland ist die Teetied (Teezeit) bis heute ein wesentlicher Bestandteil der Geselligkeit. Entscheidend ist auch hier die korrekte Zubereitung:

Zunächst wird die Kanne mit heissem Wasser gespült, um sie anzuwärmen. Eine gebräuchliche Formel für die Menge des Tees ist: ein Teelöffel pro Tasse und ein weiterer „für die Kanne“. Die Kanne wird zur Hälfte mit kochendem Wasser gefüllt und der Tee zieht drei bis vier Minuten. Danach wird die mit Wasser aufgefüllt und fertig ist der Tee.

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Vor dem Eingiessen durch ein Sieb legt man einen Kluntje (Kandiszucker) in die Tasse, in den Tee kommt ein Tropfen dickflüssiger Kaffeesahne. Umgerührt wird nicht, damit erst das herbe Teearoma, dann der milchige Geschmack und zum Schluss die Süsse des Kluntje voll zur Geltung kommen. Für jeden Teilnehmer an einer Teerunde sind drei Tassen ein Mindestmass – vorher zu schwächeln gilt als unhöflich.

Über die Autorin

Jeannine Linnepe ist redaktionell seit Jahren in der Außer-Haus-Branche aktiv, unter anderem als Stammautorin der Ausgehführer „Bochum geht aus!“ und „Dortmund geht aus!“.

Neben guten Hotels und Restaurants, welche die freie Journalistin regelmäßig testet und bewertet, gelten ihre besonderen Vorlieben vor allem dem Reisen und der Whiskyszene.

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