Seit Jahren blickt die Welt der Geniesser und Feinschmecker immer wieder auf den Norden Europas. Zu Recht. Das beweist auch Dänemark. Zwischen aufregender und neuartiger Haute Cuisine findet man hier vor allem kleine feine Manufakturen, die für ehrlichen Geschmack und köstliches Handwerk stehen.
Das Zwergenland Dänemark ist ein Land, das uns allen schon auf ganz besondere Weise in Kindheitstagen begegnet ist. Sie denken nicht? Wir sind uns ganz sicher! Denn jeder von uns hat mal mit Lego gespielt. Der Bausteine-Stapel-Klassiker ist wohl der berühmteste Exportschlager aus dem kleinen nordischen Königreich.
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Und eines verraten uns die winzigen bunten Steinchen über die Maxime der Dänen: Sie lieben Qualität. Einen Anspruch, den sie auch beim Essen leben. Nicht umsonst gilt Kopenhagen als DIE europäische Genuss-Metropole mit überdurchschnittlich vielen ausgezeichneten Spitzenrestaurants.
Da steckt noch Liebe drin
Mit seinen zwei Küsten – zur Nord- und der Ostsee -, den vielen Inseln, etlichen Binnengewässern, Flüssen, Seen und einer nahezu unberührten Natur bietet Dänemark nicht nur eine atemberaubende, zerklüftetet Küstenlandschaft, sondern auch so manch kulinarische Köstlichkeit.
Dabei erstreckt sich das Angebot von der kernigen Hausmannskost mit Lamm, Hering, Moschusochse, Hot Dog und Krabben, in allerlei Varianten zubereitet, bis hin zu eben jener filigranen und innovativen Meisterküche, mit der sich das kleine Land in den vergangenen Jahren auf den europäischen Bildschirm katapultiert hat.
Doch eines eint sie: Die vielen regionalen und erstklassigen Produkte, die häufig aus ländlicher oder ökologischer Herstellung – und nicht selten aus kleinen Manufakturen – stammen.
Hier wird noch mit viel Herz, Liebe und Hand gearbeitet – das versteht man schnell, wenn man sich auf eine kleine kulinarische Rundreise durch die wunderschöne Monarchie begibt: Hering und die östlich gelegene Insel Bornholm sind untrennbar miteinander verbunden.
In den vielen alten Inselräuchereien wird der gesunde Fisch nach alter Tradition veredelt. Eine ganz besondere Insel-Spezialität ist „Sol over Gudhjem“ (z. Dt. Sonne über Gudjhem): geräucherter Hering auf Roggenbrot mit Schnittlauch und einem rohen Eigelb. Auf der süddänischen Insel Fünnen bauen Wagemutige Trauben an und keltern daraus Wein und Sekt, der erstaunlich gut, für die nördliche Lage, schmeckt.
Ob Küste oder Hinterland – immer ein Genuss
An der Nordseeküste Dänemarks ist das Eldorado für Fischliebhaber. Aal, Scholle, Meerforelle, Seezunge und Co. werden hier von kleinen Fischereien aus dem Wasser gezogen und in entzückenden Restaurants köstlich zubereitet.
Zwischen Oktober und April kann man im Wattenmeer – bei Römö und Mandö – sogar auf Safari gehen: Doch nicht Löwen und Elefanten sind hier das Ziel der Exkursion, sondern Austern, die man selber sammelt.
In Südjütland hingegen wird die Küche erdiger und bodenständiger. Deftige Gerichte mit Schweinefleisch und oft auch Grünkohl stehen auf dem Speisezettel. Dazu passt wunderbar ein kühles Bier. Wie gut, dass die Dänen auch darin Spezialisten sind, denn es gibt über 100 Brauerei-Manufakturen im ganzen Land.
Auch hier wird die Philosophie des besonders Hochwertigen gelebt, die man auch auf den Bauernhöfen, in Meiereien und Mostereien, bei Schokoladenproduzenten, Bonbonkochern, Bienenzüchtern, Schnapsbrennern und in den vielen traditionellen Bäckereien findet.
Kulinarischer Schmelztiegel
In Kopenhagen, der jungen und zugleich historischen Metropole Dänemarks, treffen all die ländlichen Genüsse aufeinander und vereinen sich zu urbaner Vielseitigkeit.
Hier verbinden sich mühelos Tradition und Avantgarde – auch auf dem Teller. Die Dänen lieben ihre Hotdogs mit Ketchup und Senf. Die fahrbaren Hotdog-Stände sind ein typisches Bild in der Stadt.
Auch auf Märkten wird die Streetfood-Kultur gelebt. Ein dänisches Smørrebrød ist weit mehr als ein Mittagessen. Das belegte Brot ist beliebter denn je unter den Dänen. Viele junge Köche konzentrieren sich wieder traditionelle Gerichte, achten auf hohe Qualität und Innovation.
Doch neben all den Entdeckungen in der nordischen Speisekammer, die geprägt ist von frischem Gemüse der Saison, Fisch aus heimischen Gewässern und Räucherwaren, sind es vor allem die Dänen selbst, die einem in unvergesslicher Erinnerung bleiben.
Mit ihrer herzlichen und offenen Art schaffen sie es im Handumdrehen, den Gästen ihres pittoresken Landes eine „hyggelige“ – eine gemütliche – Zeit zu bescheren.
Die Geniesser-Tipps der Redaktion:
noma: Der Gourmettempel schlechthin! Schliesslich wurde das noma bereits vier Mal zum besten Restaurant der Welt gekürt. Diese Höhenflüge verdankt das Gourmetrestaurant Chefkoch Rene Redzepi – dem Meister der skandinavischen Küche. Seine Zutaten bezieht er aus Island, den Färöern, Grönland und natürlich Dänemark.
Redzepi hat im berühmten El Bulli in Katalonien gearbeitet, weshalb es nicht verwundert, dass das Essen hier aussergewöhnlich ist. Die reizvolle Lage des Restaurants – das noma befindet sich in einem renovierten Lagerhaus im Hafen von Christianshavn –lädt zusätzlich ein. Reservierung unbedingt notwendig!
www.noma.dk
Kokkeriet: Das Kokkeriet ist ein Neuling unter den mit einem Michelinstern ausgezeichneten Restaurants. Seit 2015 trägt das etwas abseits der geschäftigen Innenstadt gelegene Gourmetrestaurant die genussvolle Auszeichnung. Im charmanten Viertel Nyboder, wo vor 400 Jahren die gelben Häuser für die Seeleute der königlichen Marine erbaut wurden, lädt nicht nur die entspannte und persönliche Atmosphäre zum Verweilen ein.
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Auch die Speisekarte überzeugt: Die Gerichte sind modern europäisch, mit dänischer Finesse gewürzt und lassen auch nordische Traditionen nicht ausser Acht. Die Saison gibt bei der Auswahl der Produkte den Ton an. Was uns aufgefallen ist: Noch liegen die Preise hier deutlich unter dem hiesigen Gourmet-Niveau.
www.kokkeriet.dk
Weitere Informationen unter: www.visitdenmark.de