Drinks aus einem Kessel zu servieren, welche Schnapsidee ist das denn? Ganz einfach, die eines britischen Barkeepers, eines holländischen Wodkaproduzenten und eines Schweizer Künstlers. Heraus kam ein Kultobjekt.
Auf den Gedanken muss man erst einmal kommen. Cocktails für mehrere Personen aus einem einzigen Gefäss auszuschenken. Die Ursprungsidee des Kessels hatte Marian Beke, Bartenderikone der legendären Nightjar Bar in London. Er suchte nach einer Möglichkeit, den neuesten Trend, Drinks auf ganz besondere Weise zu servieren, ganz neu zu interpretieren.
Von Kult inspiriert
Inspiriert durch den rund 300 Jahre alten Kupferkessel Nr.1 in der Ketel One Destillerie im holländischen Schiedam wurde der so genannte Copper Kettle Serve nach traditionellen Kupferkessel-Handwerksfähigkeiten designt und soll zugleich daran erinnern, dass Ketel One Vodka einer der wenigen Wodkas ist, der noch immer mit einem Kupferkessel destilliert wird.
Die Idee kam gut an bei Bob Nolet, der nun in der 11. Generation die Familien-Destillerie leitet. Und so beauftragte er den in München lebenden gebürtigen Schweizer Schmuckdesigner Patrik Muff mit dem Entwurf. Das Redesign des Kupferkessels war für diesen ein willkommener Ausflug in ein für ihn altbekanntes Metier. Denn Patrik hatte einst nach dem Abschluss einer Goldschmiedelehre in Köln Kunst studiert und sein Studium zusammen mit zwei Kommilitonen durch eine eigene Kneipe finanziert. Das legendäre „Königswasser“ war damals Treffpunkt der deutschen Kunstszene.
Hochgeistiges Kunstwerk
Der Auftrag für den Kessel entstand nicht von ungefähr. Schliesslich arbeiteten Patrik und seine Frau Bele bereits einige Male mit Firmen zusammen und entwickelten Projekte mit Marken wie Strellson, Schiesser Revival und Puma. Bob wiederum wollte nach dem Motto seiner Familie „Do one thing well“ mit einem Künstler arbeiten, der sich ebenfalls auf sein Handwerk konzentriert. „Das passte zu mir, weil ich auch ständig daran arbeite, guten Schmuck und stimmiges Design zu machen, ohne tausend verschiedene Wege auszuprobieren“, begründet Patrik sein Ja-Wort.
Tradition trifft Extravaganz, könnte man das Projekt auch nennen, denn Patrik ist für seine Kombination aus barockem und punkigem Stil bekannt. Entsprechend erinnert der Griff des rustikalen Kupferkessels an einen Irokesenhaarschnitt und den Bauch des Kessels zieren Nieten. Ein Blickfang für jede Bar oder Hausbar und gleichzeitig praktisch. Man bereitet zuvor die Cocktails in einem grösseren Gefäss zu, füllt sie in den Kessel um und kann dann reihum die Gäste bedienen oder nachschenken. Den extravaganten Kupferkessel gibt es jedoch nur in limitierter Stückzahl und der Erlös geht an die Charity-Organisation Designers Against Aids, DAA.
Und welche Drinks eignen sich für den Kessel? Nun, im Grunde alle, aber im Sinne der Erfinder natürlich Wodka-Drinks wie den Klassiker Cosmopolitan oder neuere Cocktails wie Spicy Fifty und Blushing Lady.