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Afrika – Der Kulinarisch unbekannte Kontinent

Afrika – Der Kulinarisch unbekannte Kontinent
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Asien, Südamerika, Osteuropa – sie alle haben schon Einzug auf unseren Tellern gehalten. Afrika hingegen ist nach wie vor eine kulinarische Terra Incognita. Dabei hat die Küche des Schwarzen Kontinents Vielfältiges zu bieten.

Gleich vorweg: „Die“ afrikanische Küche gibt es selbstverständlich nicht – kein Wunder angesichts der Größe des Kontinents. Die traditionellen Speisen der verschiedenen Regionen sind ebenso von geografischen Einflüssen geprägt wie von Kolonialisierung und Zuwanderung. Grob lässt sich die afrikanische Küche jedoch in vier Regionen einteilen: Nordafrika, Schwarzafrika, Äthiopien und Südafrika.

Arabische Einflüsse treffen Couscous und Gries

Die Küche der Staaten nördlich der Sahara, als Marokko, Tunesien, Libyen und Algerien, ist stark von arabischen Einflüssen geprägt. Hier wird viel Lamm und Fisch gegessen, frische Kräuter und Gewürze wie Koriander, Kardamom oder Zimt kommen in rauen Mengen zum Einsatz.

Zu den bekanntesten Gerichten der Region gehört Tajine. Der Begriff bezeichnet sowohl den aus Ton hergestellten Schmortopf als auch das darin zubereitete Gericht. Diese einfachen Eintöpfe gehören zur alltäglichen maghrebinischen Küche und werden in der Regel zusammen mit Couscous serviert, der aus Gries hergestellt wird. Couscous wird jedoch nicht ausschließlich als Beilage gegessen, sondern auch als Salat mit viel frischer Minze (Taboulé) oder auch als Hauptgericht serviert.

Den geografisch größten Teil des Kontinents nimmt die schwarzafrikanische Küche ein – sie umfasst alle Länder südlich der Sahara, ausgenommen Südafrika. Grundnahrungsmittel ist hier ein Brei, der aus Getreide oder Wurzeln, beispielsweise Maniok, hergestellt wird und oft auch Brot oder andere Beilagen ersetzt. In ganz Westafrika ist beispielsweise Fufu sehr beliebt, ein Brei aus Maniok oder Yams mit Kochbananen, der zu kleinen Klößen geformt und zu Suppen gegessen wird.

Daneben steht in der schwarzafrikanischen Küche viel Gemüse auf dem Speiseplan, in den Küstenregionen auch Fisch. In Westafrika wird zu Festtagen besonders gerne Thieboudienne serviert, ein gefüllter Fisch mit Reis. Fleisch kommt eher selten auf den Tisch, wenn, sind Hühner, Gänse oder Kaninchen sehr beliebt. Früchte, sowohl frisch als auch in getrockneter Form, sind integraler Bestandteil der schwarzafrikanischen Küche und verantwortlich für ihren typischen Geschmack.

Unbekannte Genüsse und europäischer Einfluss

Trotz der geografischen Zugehörigkeit zu Ostafrika unterscheidet sich die Küche der Länder Äthiopien und Eritrea grundlegend von der des übrigen Schwarzafrikas. Grundnahrungsmittel in dieser Region ist das Injera, ein aus Sauerteig hergestelltes Fladenbrot, das mit verschiedenen Saucen (Wot) serviert wird.

Eine äthiopische Mahlzeit ist für Europäer zunächst gewöhnungsbedürftig, da das Injera sowohl den Teller als auch das Besteck ersetzt. Die in der Regel sehr scharf gewürzten Speisen werden mit einem Stück Brot aufgenommen und zum Mund geführt. Verantwortlich für die Schärfe der Speisen ist übrigens die regional typische Gewürzmischung Berbere.

Die südafrikanische Küche ist eine typische Einwandererküche. Deutsche, Franzosen, Niederländer, Inder – sie alle brachten ihre jeweiligen Küchen mit ans Kap der Guten Hoffnung. Daher gibt es auch nicht „die“ südafrikanische Küche, sondern hat jede Region ihre Eigenheiten. Schwarzafrikanische Gerichte findet man in der Küche Südafrikas jedoch kaum.

Typische Speisen sind unter anderem der Hackbraten Bobotie, der von Zuwanderern aus Malaysia mitgebracht wurde, das luftgetrocknete Rind- oder Wildfleisch Bilton (vergleichbar mit Beef Jerky aus den USA), die Würzsauce Chakalaka oder Vetkoek, frittierte Teigfladen, die süß oder herzhaft gefüllt sind und als Frühstück, Zwischenmahlzeit oder zum Tee oder Kaffee gegessen werden.

Über die Autorin

Jeannine Linnepe ist redaktionell seit Jahren in der Außer-Haus-Branche aktiv, unter anderem als Stammautorin der Ausgehführer „Bochum geht aus!“ und „Dortmund geht aus!“.

Neben guten Hotels und Restaurants, welche die freie Journalistin regelmäßig testet und bewertet, gelten ihre besonderen Vorlieben vor allem dem Reisen und der Whiskyszene.

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